Der Chor des Jahres 2015 kommt aus Calw. Der Musikdirektor des Chorverbandes, Marcel Dreiling, hat angesichts der durchweg soliden Leistungen aller am Ende des Carl-Friedrich Zelter-Wettbewerbs aber sämtliche Teilnehmer zu Gewinnern erklärt.

Göppingen - Die Gesangsformation CalvVoci ist am Sonntag beim Carl-Friedrich-Zelter-Chorwettbewerb des Schwäbischen Chorverbandes in der Göppinger Stadthalle zum Chor des Jahres 2015 gekürt worden. Das Ensemble aus Calw wird vom Verband damit ein Jahr lang in ganz besondere Weise gefördert werden. In welcher Form das geschieht werde allerdings mit dem Gerwinnerchor noch individuell vereinbart, sagte der Musikdirektor des Chorverbandes, Marcel Dreiling, bei der Preisverleihung am Sonntag.

 

Auch wenn die Calwer Sänger, die in der Kategorie der Männerchöre angetreten waren, damit sozusagen der Gesamtsieger des nach fünf Jahren wieder ausgetragenen Sanges-Wettbewerbs seien, gebe es letztlich aber eigentlich nur Sieger unter den 24 beteiligten Ensembles, sagte Marcel Dreiling. Denn zum einen hätten in der Bewertungsskala, die vom schlichten „teilgenommen“ bis zum höchsten Prädikat „mit hervorragendem Erfolg teilgenommen“ reicht, alle Chöre zumindest die mit 16 bis 20,9 von maximal 25 Punkten verbundene dritthöchste Bewertung eines „guten Erfolgs“ erreicht. Zum anderen verbinden sich mit der Teilnahme am Wettbewerb nicht nur die zusätzliche Bühnenerfahrung, sondern auch wertvolle Tipps für die Weiterentwicklung des jeweiligen Chors von den Fachleuten in der Jury.

Drei Kriterien für die Bewertung der Auftritte

Jene Jury, der neben dem Verbandsmusikdirektor auch der Musikpädagogik-Professor Wilfried Fischer und der Schulmusiker Tilman Heiland angehörten, bewerteten die Vorträge anhand dreier Kriterien: Die technische Ausführung betrifft Intonation, Rhythmik und Artikulation. Beim künstlerischen Wert geht es unter anderem um Tempo, Dynamik, Chorklang und Homogenität. Zusätzlich fließt das Juroren-Urteil zur Art der Bühnenpräsentation in die Gesamtbewertung mit ein.

Die Liste derer, die beim Chorwettbewerb des Schwäbischen Chorverbandes als Preisträger auf der Bühne standen, erschöpfte sich aber nicht mit dem Calwer Ensemble. Zu verteilen waren auch verschieden Förderpreise und ein Sonderpreis der Stadt Göppingen. Diese Extraauszeichnung in Form eines Chorauftritts in der Göppinger Stadthalle samt Rundum-Betreuung durch die Stadt überreichte Gabriele Zull, die Erste Bürgermeisterin von Göppingen, an Paul Theis, den Leiter des Männerchors Männersache der Liederlust Ohmden. „Hier ist wirklich Herzblut dabei“, sagte die Kulturbürgermeisterin, die sich beeindruckt zeigte von den Auftritten in der Stadthalle. Es freue sie besonders, dass der Chorwettbewerb nach der diesjähriger Premiere in der Hohenstaufenstadt künftig regelmäßig im dreijährigen Turnus in Göppingen stattfinden soll.

Aufnahmen im Studio und Chorfestbesuche

Unter den Preisträgern für die vom Verband ausgelobten Förderpreise ist das oberschwäbische Vokalensemble red mäpps e.V., das mit Choraufnahmen in einem Studio im Wert von 1500 Euro bedacht wurde. ARTEvocale Calw wird im kommenden Jahr auf Kosten des Verbandes zum Chorfest nach Stuttgart fahren. Als beste Chorleiter, beziehungsweise beste junge Chorleiter fahren Nelli Holzki (pepp! – junger Chor Pfaffenhofen), Sonja Dillmann (CHORona- Frauenchor Markgröningen) sowie Peter Joas (Chor4you, Sängerbund Wendlingen) zu der nächsten chor.com, dem deutschen Branchentreff der Vokalmusikszene.

Und für das am besten präsentierte Volkslied wird der Chor DaCapo aus Achberg mit Noten im Wert von 500 Euro belohnt. Der diesjährige Wettbewerb in Göppingen, so resümierte der Verbandsmusikdirektor Marcel Dreiling, „wird Spuren in der Chorgeschichte hinterlassen“.