Ein neuer öffentlicher Bücherschrank trotzt in der Oberen Marktstraße seit Samstag Wind und Wetter und hält für jeden Lesestoff bereit, der Lust hat zuzugreifen.

Göppingen - Manche Städte haben ehemalige Telefonzellen umfunktioniert oder Provisorien aus alten Regalen gebaut. In der Oberen Marktstraße in Göppingen steht jetzt ein massiver Bücherschrank, der Wind und Wetter auf Dauer trotzen kann und dabei – das ist zumindest die Hoffnung – nicht schmuddelig aussieht. Der Bücherschrank steht den Bürgern Tag und Nacht offen, sie können sich dort Bücher anschauen, diese auf den Sitzgelegenheiten vor Ort lesen oder einfach mitnehmen. Und sie können Bücher, die sie ausgelesen haben, dort einstellen, damit andere ihre Freude daran haben.

 

Knapp 8000 Euro Kosten

„Bücher haben ein Schicksal“, sagte der ehemalige Faurndauer Pfarrer Walter Scheck bei der Einweihung des neuen Angebots am Samstagmittag und spielte auf die Reisen durch viele Hände an, die manche der Werke in der Oberen Marktstraße womöglich gehen werden. Walter Scheck hat sich zusammen mit dem Lokalen Bündnis für Familie und den Mitgliedern der Lokalen Agenda vor zwei Jahren dafür stark gemacht, einen öffentlichen Bücherschrank in Göppingen aufzustellen. Das Bündnis für Familie unterstützt die Finanzierung mit 2800 Euro.

Den Rest der Kosten von knapp 8000 Euro hat die Stadt übernommen. Göppingen sei nicht die erste Stadt, die einen solchen Bücherschrank habe, sagte der Baubürgermeister Helmut Renftle bei der Einweihung. Dafür hat die Stadt vielleicht einen der schönsten. „Wir wollten etwas Wertiges, das nicht so provisorisch aussieht und gut an seinen Standort passt“, berichtete Renftle. Die Hochbauamtsleiterin Christiane Fitschen ist schließlich fündig geworden bei einer kleinen Firma, die solche Schränke für Kommunen herstellt.

Bücherpaten schauen nach dem Rechten

Damit der Schrank auf Dauer ansprechend aussieht und gut bestückt bleibt, schauen ehrenamtliche Bücherpaten regelmäßig nach dem Rechten. Der Bauhof werde ebenfalls ein Auge auf den Bücherschrank werfen, versprach Renftle. Nach der Einweihung bestückten die ersten Bürger den Schrank mit weiterem Lesestoff. Platz genug gab es, obwohl die Organisatoren bereits einige Bücher eingestellt hatten und auch Renftle zwei Bücher aus seinem Fundus spendete. Insgesamt passen 250 Bücher in den Schrank.