Die Stadt stellt eine Gleichstellungsbeauftragte ein – das gefällt offenbar nicht allen, doch der Gesetzgeber schreibt es vor. Der Gemeinderat hat der neuen Stelle jetzt zugestimmt.

Göppingen - Vor allem bei den Frauen im Göppinger Gemeinderat kommt das Thema gut an: die Verwaltung schlug jüngst vor, eine halbe Stelle für eine Gleichstellungsbeauftragte zu schaffen. Die Stelle wird vom Land mit 21 000 Euro bezuschusst, so dass die Kommune nur rund 10 000 Euro selbst tragen muss. Bis Februar muss jede Stadt mit mehr als 50 000 Einwohnern eine solche Stelle vorweisen.

 

„Was lange währt, wird endlich gut“, kommentierte Eva Epple (Grüne) das Vorhaben. Hilde Huber (SPD) betonte, man wolle allen Menschen gleiche Chancen einräumen. Deshalb sei die Stelle so wichtig. Es sei zwar nur eine 50-Prozent-Stelle, aber dies sei immerhin ein Anfang und könne ausgebaut werden. Kopfschütteln verursachte der FWG-Chef Emil Frick, der fragte, ob die Stelle tatsächlich notwendig sei und wer denn künftig die Hermaphroditen vertrete, also Menschen mit zwei Geschlechtern, auch Zwitter genannt. Epple und Huber wiesen darauf hin, dass die Gleichstellungsbeauftragte für alle da sei – unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung. „Sie machen viel Gutes in der Stadt, aber das geht gar nicht“, wies Christian Stähle (Lipi) Frick zurecht.

Tatsächlich hatten sich in nichtöffentlicher Sitzung zuvor offenbar noch andere Stadträte über die geplante Stelle lustig gemacht. In der öffentlichen Debatte zogen sie es allerdings vor zu schweigen. Der Gemeinderat stimmte bei einer Nein-Stimme und einer Enthaltung zu.