Die Untere Markstraße wird ihr Gesicht komplett verändern. Am Freitag hat die Kreissparkasse das Ergebnis eines Architektenwettbewerbs vorgestellt.

Göppingen -

 

Das grüne Haus und das Eckgebäude an der Gartenstraße bleiben zwar erhalten, weil die Eigentümer bisher nicht verkaufen wollen. Dennoch wird sich das Quartier in der Unteren Marktstraße komplett wandeln. Die Kreissparkasse plant, dort ein Wohn- und Geschäftszentrum für rund 15 Millionen Euro zu bauen. Im kommenden Frühjahr soll der Abriss der bestehenden Gebäude beginnen.

Das Ergebnis eines Architektenwettbewerbs, das jetzt vorgestellt wurde, besticht durch einige Aspekte, die es in Göppingen in dieser Form bisher noch nirgends gibt. Die Jury zeigte sich einhellig begeistert von den Plänen. In dem Gremium war sowohl die Stadt vertreten als auch die Bank.

Große Fläche für Läden und Büros

Der geplante Klinkerbau des Architekturbüros Harris und Kurrle, das den ersten Platz belegte, zieht sich von der Geislinger Straße die Fußgängerzone Untere Marktstraße entlang bis hinunter zur Gartenstraße. Es umschließt das grüne Haus und das Eckgebäude an der Gartenstraße. Sollten die Eigentümer doch noch verkaufen, kann der Neubau erweitert werden. Die Jury ist besonders angetan davon, wie die Architekten einerseits eine große Fläche für Läden und Büros freigemacht haben und andererseits den künftigen Bewohnern ein behagliches Zuhause schaffen.

Das Erdgeschoss und der erste Stock sind dem Einzelhandel und Büros vorbehalten. Die Gesamtfläche umfasst rund 2000 Quadratmeter und kann je nach Bedarf aufgeteilt werden. „Wir haben zu wenig große zusammenhängende Einzelhandelsflächen in der Stadt, dafür gibt es immer wieder Anfragen“, berichtet der Göppinger Baubürgermeister Helmut Renftle.

Verbindung zwischen Alt und Neu

Auf die Ladenflächen aufgesetzt sind 17 mehrgeschossigen Wohnungen mit 1500 Quadratmetern Fläche im zweiten bis zum vierten Stock. Sie sind zum Teil von der Straße zurückgesetzt, das Gebäude wirkt dadurch trotz des großen umbauten Raums nicht wuchtig. Die Wohnungen haben einen nach Süden ausgerichteten Dachgarten. Auch dieser Aspekt sei bei allen Jurymitgliedern sehr gut angekommen, berichtet Renftle. Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, Hariolf Teufel, spricht von einer besonders innovativen und ansprechenden Architektur.

Die dritte wichtige Aufgabe, die Eingliederung in das Stadtbild, haben die Architekten aus der Sicht der Jury ebenfalls überzeugend gelöst: Das Zentrum Untere Marktstraße soll als Bindeglied zwischen den historischen Gebäuden und dem Sparkassenturm fungieren. Die Architekten greifen dazu in der Fassadengestaltung die Kleinteiligkeit der benachbarten Gebäude auf, verzichten dabei aber auf Giebeldächer. Die geplanten Flachdächer schaffen stattdessen eine Verbindung zu den neueren Gebäuden.