Ein Anbau soll Platzprobleme im Magazin im Teilort Faurndau lösen. In der Stadt selbst dauert die Standortdebatte für die Hauptfeuerwache hingegen an. Auch wer die Feuerwehr künftig führt, ist unklar.

Göppingen - Für eines der vielen Probleme der Göppinger Feuerwehr scheint eine Lösung gefunden zu sein: Der Löschzug 10 in Faurndau muss seinen bisherigen Standort nun doch nicht aufgeben. Stattdessen soll das bestehende Magazin aus dem Jahr 1957 durch einem Anbau erweitert werden. Andere drängende Fragen, nämlich wie es mit der zu klein gewordenen Hauptfeuerwache im Göppinger Zentrum weitergeht und wer die Feuerwehr in Zukunft anführt, sind hingegen weiter offen.

 

Im Sommer hatte es so ausgesehen, als würden die Faurndauer Feuerwehrleute und ihre Kameraden aus der Stadt in einem Neubau auf dem Böhringer-Areal zusammenziehen. Oder in einen eigenen Neubau in der Wehrstraße. Doch an diesen Überlegungen gab es Kritik, denn die Faurndauer wollten ihren Standort im Zentrum des Ortsteils nicht aufgeben. Nun hat sich der Stadtverwaltung zufolge herausgestellt, dass auch eine Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrmagazins in Frage kommt.

Zu schmale Tore für Fahrzeuge, keine Umkleiden für Frauen

Geplant ist demnach eine neue Halle für drei Fahrzeuge, die über einen Gelenkbau an die bestehende Halle angedockt werden könnte. Daneben sollen Parkplätze für die Feuerwehrleute geschaffen werden. Dazu muss allerdings unter anderem eine Bushaltestelle verlegt werden. Die konkrete Planung für das Vorhaben soll in diesem Jahr erarbeitet werden. Erst dann werden auch die Kosten klar sein.

Die Erweiterung ist nötig, weil die drei Tore des Feuerwehrmagazins zu schmal für moderne Einsatzfahrzeuge sind und die Umkleideräume für die 36 Feuerwehrleute zu klein. Zudem gehören inzwischen auch Frauen zu dem Löschzug. Für sie werden separate Umkleiden benötigt.

Für die Platzprobleme in der Hauptwache in Göppingen gibt es hingegen nach wie vor keine Lösung. Derzeit untersucht ein Gutachter dem kommissarischen Feuerwehrkommandanten Peter Melzer zufolge die Wege der Feuerwehrleute von ihren Arbeitsstellen und von ihren Wohnungen zu zwei möglichen neuen Standorten, nämlich auf dem Böhringer-Areal und auf dem ehemaligen Neckarwerke-Gelände bei der EVF. Ende des Monats soll das Gutachten fertig sein und dann möglicherweise eine Entscheidung fallen. Das Neckarwerke-Gelände schien eigentlich schon verworfen zu sein, ist nun aber offenbar wieder im Spiel. Sollte die Feuerwehr dorthin ziehen, müsste sie die integrierte Leitstelle aber in der Friedrichstraße zurücklassen.

Im Februar treffen sich die Feuerwehrleute bei ihrer Hauptversammlung

Eine Sanierung der bestehenden Wache kommt aus Melzers Sicht nicht in Frage. Zum einen sei es nicht möglich, zeitgleich zu sanieren und die Einsatzfähigkeit zu gewährleisten. Zum anderen biete das Gelände einfach zu wenig Platz.

Unklar ist auch, wer die Feuerwehr künftig führen wird. Peter Melzer muss sein Amt spätestens im Oktober abgeben, wenn er die Altersgrenze erreicht. Er hatte vor mehr als einem Jahr als damaliger Stellvertreter auch die Aufgaben des Kommandanten Harald Knobloch übernommen, weil dieser von seinem Amt suspendiert worden war. Vor dem Amtsgericht Augsburg läuft ein Verfahren wegen Untreue und Betrug an seinem früheren Arbeitsplatz gegen ihn, das aber noch nicht beendet ist.

Am 10. Februar wird die Feuerwehr bei ihrer Hauptversammlung einen neuen Stellvertreter wählen, drei Kandidaten haben sich gemeldet. Ob der Gewählte dann auch Knoblochs Aufgaben kommissarisch übernimmt oder ob Melzer noch bis Oktober weitermacht, ist offen. Unklar ist auch, ob Knobloch nach Göppingen zurückkehren kann. Das hängt vom Ausgang des Verfahrens gegen ihn ab.