Göppingen und seine Partnerstädte in Frankreich, Österreich und Italien laden zu einer kulinarischen Rundreise ein.

Region: Corinna Meinke (com)

Göppingen - Was brutzeln eigentlich die Sonneberger, welche Gerichte schmecken den Menschen in Pessac und Foggia, und was kommt in Klosterneuburg und Göppingen Typisches auf den Tisch? Diese Fragen beantwortet das neue dreisprachige Kochbuch „Grenzenlos genießen“. Es lädt zu einer kulinarischen Rundreise durch Göppingen und seine Partnerstädte ein und ist eine Veröffentlichung der Göppinger Initiative für Städtepartnerschaften, die der Grafiker und Künstler Tony Falconieri leitet.

 

Apfelküchle und Gelbe-Rüben-Suppe

Nicht nur die Liebe, auch die Städtepartnerschaft gehe durch den Magen, sagte der Göppinger Oberbürgermeister Guido Till beim Anblick des Kochbuchs, das im Atrium des Rathauses präsentiert wurde. Seine Qualitäten als Gastgeber für die Abgesandten der Göppinger Partnerstädte kann Till beim Maientag an diesem Wochenende erneut unter Beweis stellen. Ob den Gästen tatsächlich Gelbe-Rüben-Suppe oder Apfelküchle serviert werden, wie es das Kochbuch in der Abteilung Göppinger Gerichte empfiehlt, ist nicht bekannt. Im Festzelt ließen sich die Gäste meist Göckele oder Wurstsalat servieren, berichtete ein Sprecher der Stadt.

Illustrationen porträtieren die Partnerstädte

Die Lektüre will jedenfalls Appetit machen auf Artischockenauflauf aus Italien, Salonbeuschel aus Österreich, auf Sonneberger Wöchnerinnensuppe und Hühnerleber-Frikassee aus Frankreich. Zahlreiche Abbildungen in dem Kochbuch illustrieren die fünf Städte mit ihren bauhistorischen Besonderheiten. Viele davon haben der Göppinger Tony Falconieri sowie Künstler und Künstlerinnen aus seinem Bekanntenkreis geschaffen. Die süditalienische Partnerstadt Foggia wurde von Schülern porträtiert, und der Sonneberger Maler Bernd Schuh hat seine Heimatstadt in Bildern festgehalten.

Die Idee zum Partnerstadtkochbuch geht auf Falconieris Ehefrau Dagmar zurück, die von 2001 bis 2005 Vorsitzende des Arbeitskreises Foggia war und die Idee zu der kulinarischen Sammlung bereits vor Jahren entwickelte, berichtete der Künstler, der nicht weit von Foggia entfernt, in Apulien in Süditalien geboren wurde.

Der Erlös ist für die ALS-Forschung bestimmt

In bewegenden Worten schilderte Falconieri, dass seine Frau das Projekt nicht selbst habe verwirklichen können, da sie seit Jahren an der unheilbaren Nervenkrankheit ALS leide. Den Bucherlös wollen die Herausgeber deshalb für die Entwicklung von Medikamenten gegen ALS zur Verfügung stellen. Viel Arbeit habe es gekostet, bis die Rezepte – auch dank der Unterstützung der Köche Rolf Straubinger, Erich Elischer, Peter Manca und Harald Saul – beisammen waren, berichtete Ilona Abel-Utz vom Arbeitskreis Sonnenberg.

Ihr sei das Buch ein Anliegen, weil man sich beim Essen begegnen könne und solche Kontakte wichtig seien für die Völkerverständigung, sagte die frühere langjährige Stadträtin der Gal. Abel-Utz hat die deutschen Texte Korrektur gelesen, an den französischen und italienischen Textversionen beteiligten sich auch viele Übersetzer. Sponsoren wie die Hans-Bader-Stiftung haben den Druck ermöglicht.