Der Göppinger Maientag naht. Am langen Himmelfahrts-Wochenende ist es so weit: Nach dem Auftakt durch das 10. Blasmusikfestival am Mittwochabend macht das traditionelle Heimatfest allerdings einen Tag Pause.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Göppingen - Es gibt untrügliche Zeichen dafür, dass sich der Göppinger Maientag mit großen Schritten nähert: Bei der Stadt werden nach den bewährten Mustern die Vorbereitungen für das große Heimatfest (26. bis 29. Mai) getroffen. Das Programm liegt an vielen Stellen aus oder kann aus dem Internet (www.maientag.goeppingen.de) heruntergeladen werden. In den Schulen gilt es, neue Festzugsideen umzusetzen.

 

Im i-Punkt, von den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr sowie von Schülerinnen und Schülern werden die traditionellen Holzplaketten verkauft – und das Maientagsbier wird bei einer sogenannten Zwickelprobe verkostet. Diese hat jüngst, wie in den 24 Jahren davor, das erhoffte Ergebnis gebracht: Der Gerstensaft, den der Junior-Chef der Geislinger Kaiser-Brauerei, Christoph Kumpf, wieder einmal nach einer speziellen Rezeptur eingebraut hat, schmeckt ausgezeichnet.

Festbier wesentlich günstiger als in Stuttgart

Dass die Maß im Festzelt heuer 8,20 Euro kostet und damit 30 Cent mehr als im vergangenen Jahr, lässt sich dabei gleich aus mehreren Gründen verkraften. Der Festwirt Karl Maier erhöht mit den zusätzlichen Einnahmen nicht nur die Sicherheitsvorkehrungen, sondern auch das Salär seiner Bedienungen. Zudem ist die Maß in Göppingen immer noch zwei Euro günstiger als auf dem Stuttgarter Frühlingsfest. Mit Spannung dürfte hingegen zu beobachten sein, wie ein Experiment beim Maientagspublikum ankommt. Zwar lässt sich nicht zweifelsfrei belegen, ob das Fest in seiner knapp 370-jährigen Geschichte überhaupt schon einmal an einem verlängerten Wochenende stattgefunden hat. Zumindest in der jüngeren Vergangenheit ist das allerdings nicht der Fall gewesen.

Hinzu kommt, dass das Göppinger Heimatfest, wenn man so will, einen Pausentag einlegt. Auch wenn die offizielle Maientagseröffnung seit jeher am Freitagabend stattfindet, fällt der Startschuss im Festzelt seit mittlerweile zehn Jahren mit dem Blasmusikfestival bereits tags zuvor. Heuer geht die Veranstaltung mit mehreren Blaskapellen aus dem Stauferkreis aber schon am Mittwochabend, 24. Mai, über die beiden Bühnen im Göckelesmaier-Zelt.

Pausentag mit Rücksicht auf die Vereine

Der Grund: Am Donnerstag ist Christi Himmelfahrt und damit auch Vatertag, was Ausflugswillige für gewöhnlich aus dem Haus treibt. So schön und lukrativ das für die Veranstalter und den Festwirt auch gewesen wäre, die Verantwortlichen haben sich letztlich für den Mittwoch entschieden, um den vielen Vereinen, die wiederum auf die Einnahmen ihrer Hocks und Feste angewiesen sind, keine Konkurrenz zu machen. So bleiben das Maientagszelt und der Rummel am Donnerstag geschlossen.