Die gesamte Verwaltungsspitze von L.-E. gratulierte am Freitag dem allerersten Ersten Bürgermeister der Großen Kreisstadt in Stetten zur Goldenen Hochzeit.

Leinfelden-Echterdingen - Das hätten wir nicht erwartet“, sagt Eberhard Breitling zu Oberbürgermeister Roland Klenk, als dieser am Freitag mit einem Strauß Rosen und anderen Präsenten in der Hand mitten in der Wohnung des ersten Ersten Bürgermeisters von L.-E. steht. Und: „Das ist zu viel der Ehre, dass hier die gesamte Verwaltungsspitze versammelt ist.“

 

Sektkorken knallen. Gläser im Stil der 1960er-Jahre werden gefüllt. Der OB, Eva Noller, die Nach-Nach-Nachfolgerin Breitlings, Bürgermeister Carl-Gustav Kalbfell und auch der Alt-Bürgermeister von Musberg und L.-E., Rainer Häußler mit Ehefrau Lisa, stoßen mit Edelgard und Eberhard Breitling auf deren Goldene Hochzeit an.

50 Jahre Eheglück, das muss man erst einmal hinbekommen. Das Rezept der Breitlings: „Nicht bei jedem Unterschied gleich auseinanderlaufen, miteinander einen Konsens finden“, sagt der Ehrenbürger der Großen Kreisstadt. 1966 wurde Eberhard Breitling zum Bürgermeister der damals noch eigenständigen Gemeinde Stetten gewählt. Unter seiner Leitung entstanden unter anderem die Lindachschule, mehrere Kindergärten, die Sport- und Freizeitanlage mitsamt Festhalle und der neue Friedhof.

1975 wählte ihn der Gemeinderat zum ersten Ersten Bürgermeister der Großen Kreisstadt. Dieses Amt hatte er 22 Jahre inne. Er leitete zunächst die Finanzverwaltung, später das Technische Referat der Stadt.

Als er Stettener Bürgermeister wurde, war er noch ledig. „Das war damals eher ungewöhnlich“, erinnert er sich am Freitag. Die Bürger wollten wissen, wann er denn heiraten werde. Er sagte dann immer: „Am ersten April.“ Und so war es auch – zumindest fast: Edelgard und Eberhard Breitling haben sich am Freitag vor 50 Jahren auf dem Standesamt das Ja-Wort gegeben. Einen Tag später feierten sie kirchliche Trauung. Danach ging es in den Schnee nach Davos. „Für Anfang April ging es richtig gut zu fahren“, erinnert er sich. Sie sagt: „Wir hatten richtig Spaß.“ Und ergänzt: „Das Skifahren war schon unser Ding.“

Das Skifahren war ihr Ding

Das Paar hat sich auch beim Skifahren kennengelernt – besser gesagt danach in einer Gaststätte. Er war mit Kollegen unterwegs. Sie war die Wirtschafterin des Gasthauses bei Ulm. „Dort sind wir eingekehrt“, sagt Breitling. „So sind wir uns näher gekommen.“

Das Ehepaar hat vier Töchter und mittlerweile sieben Enkelkinder. An diesem Samstag kommt die ganze Familie zu Besuch. Schließlich gibt es Anlass zum Feiern.