In Stuttgart gibt es zu wenige Sprayerflächen. Die Stuttgarter Zeitung sucht deshalb im Rahmen ihrer Urban-Art-Serie gemeinsam mit ihren Lesern nach Wänden, die kunstvoll besprüht werden können. Im Text verraten wir, was Leser tun können.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Graffiti sind für viele Kunst. Aber die Kunst braucht nicht nur ihre Freiheit, sondern auch Raum – oder, im Fall der Sprayerkunst, Wände. Legal zu besprühende Wände gibt es in Stuttgart zwar, insbesondere in Unterführungen und an einigen Schulen; auch die EnBW lässt immer wieder Zweckbauten bunt besprühen. Der Bedarf an freien Wänden lässt sich trotz dieser Anstrengungen nicht decken; eine Folge davon ist, dass Sprayer sich ihre Wände eben selbst suchen – und dann oft gegen den Willen der Besitzer sprühen.

 

Die StZ und das Stadtkind berichten seit rund drei Wochen in loser Folge über Graffiti und Urban Art in der Region. Im Rahmen dieser Aktion geben wir gemeinsam mit dem Blog streetart-stuttgart.de nun StZ-Lesern die Gelegenheit, mögliche Sprayerflächen zu melden.

So geht’s

Es gibt zwei Möglichkeiten: Immobilienbesitzer, die eine oder mehrere Wände besprühen lassen wollen, können sich bei der StZ per E-Mail oder telefonisch melden (0711 / 7205-1356). Wir erstellen ein Verzeichnis der Vorschläge und stellen den Kontakt zu Sprayern her. Die Besitzer der Wände können dann im Dialog mit den Sprayern festlegen, was gesprüht werden soll.

Die zweite Möglichkeit: schlagen Sie Wände vor, die als Sprayerfläche ausgewiesen werden können. Die Wände müssen nur den von der Stadt festgelegten Kriterien entsprechen: Es muss sich um „nicht hochwertige“ städtische Bauwerke mit einer Fläche von 100 Quadratmetern oder mehr handeln. Die Stellen müssen genügend Frischluft bekommen und Abstand zu Verkehr und Fußwegen haben. Außerdem müssen sie leicht erreichbar sein.

Wir sammeln die Vorschläge, übergeben sie dem städtischen Tiefbauamt und klären, welche Vorschläge sich umsetzen lassen. Das Ziel ist, mehr legale Graffiti nach Stuttgart zu bringen – und illegales Sprühen zu reduzieren. Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge!