Der Elektrorennwagen des Greenteam Stuttgart beschleunigt in 1,779 Sekunden von Null auf 100. Gebaut wurde der Bolide an der Uni Stuttgart.

Vaihingen - Zum zweiten Mal kommt das am schnellsten beschleunigende Elektrofahrzeug der Welt aus Vaihingen. Schon 2012 hatten sich die Studenten der Uni Stuttgart mit einer Marke von 2,68 Sekunden von Null auf 100 den Titel geholt. Dann kam die Konkurrenz und pulverisierte die Zeit. Zuletzt hatte ein studentisches Team aus Zürich die Nase vorn. Ihr mit Strom betriebener Bolide benötigte für den Sprint im vergangenen Jahr gerade einmal 1,785 Sekunden. Nun liegen wieder die angehenden Ingenieure aus Vaihingen vorn mit einem denkbar knappen Vorsprung. Sie schafften es in 1,779 Sekunden.

 

„Bei so einer Beschleunigung wirken auf den Fahrer 1,8g. Das ist fast doppelt so schnell wie der freie Fall“, sagt Fabian Bauersachs. Er war der Projektleiter des Weltrekordversuchs. „Man muss den Rennwagen im Griff haben und wissen, wie er sich verhält.“ Das dürfte das kleinste Problem gewesen sein, denn immerhin haben die Studenten das Fahrzeug bereits vor anderthalb Jahren entwickelt. Es ist das Modell, mit dem das Greenteam 2014 in der Formula Student antrat, einem weltweit ausgeschriebenen Wettbewerb. An diesem nimmt mit dem Rennteam Stuttgart ein weiteres Team aus Vaihingen teil, allerdings mit einem Benziner.

Für den Rekordversuch musste der Wagen aber angepasst werden. Unter anderem fiel der große Heckflügel dem Projekt zum Opfer. Anpressdruck war ja auch schließlich nicht gefragt, denn auf dem Flughafen Mariensiel in der Nähe von Wilhelmshaven ging es im Rahmen eines Dragsterrennens am 18. Juli nur geradeaus. „Die krasse Beschleunigung fühlt sich ein bisschen wie Achterbahnfahren an, nur dass man es steuern kann“, sagte Prisca Schmid, die den Boliden pilotierte.

Noch ist der Rekord nicht offiziell. Erst müssen die Macher von Guinness World Records die Daten überprüfen. Das dürfte aber nur eine Formalität sein. Glückwünsche kommen derweil von der Unileitung. „Wir sind stolz auf ihr Greenteam“, lässt der Rektor Wolfram Ressel mitteilen.