Laut einem Vertreter der griechischen Regierung will das Land die am Dienstag fällige IWF-Kreditrate von 1,6 Milliarden Euro nicht zahlen.

Athen - Griechenland wird die am Dienstag fällige Kreditrate an den Internationalen Währungsfonds (IWF) in Höhe von 1,6 Milliarden Euro einem Regierungsvertreter zufolge nicht zahlen. Der Zahlungsverzug war erwartet worden, nachdem mehrere Minister wiederholt erklärten, ohne eine Freigabe von eingefrorenen Mitteln aus dem internationalen Hilfsprogramm würden dem Land die dafür nötigen Gelder nicht zur Verfügung stehen. Das klamme Euro-Zonen-Mitglied wäre das erste Industrieland, das bei dem IWF in Zahlungsrückstand gerät. Offen ist nun, ob die Europäische Zentralbank (EZB) als Konsequenz den griechischen Banken die überlebenswichtigen Nothilfen entzieht.

 

Es wird jedoch erwartet, dass die EZB diese Hilfen zumindest noch diese Woche gewähren wird. Für eine Verlängerung des ebenfalls am Dienstag auslaufenden Hilfsprogramms sehen die europäischen Partner Griechenlands nach dem Scheitern der Schuldengespräche keinen Spielraum. Sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ließen keine Bereitschaft erkennen, der Bitte des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras um einen erneuten Aufschub bis zum geplanten Referendum über die Spar- und Reformauflagen der internationalen Gläubiger am Sonntag nachzukommen. Wegen des befürchteten Ansturms beunruhigter Sparer blieben die Banken des Landes geschlossen und sollen erst wieder am Montag öffnen.