Wir testen öffentliche Grillplätze und stellen sie in einer Serie vor. Heute: das Tapachtal.

Zuffenhausen - Dass es im Tapachtal mittlerweile wieder ruhig und gesittet zugeht, ist nicht zuletzt dem Bund-Länder-Förderprogramm Soziale Stadt Rot zu verdanken. Jahrelang hatte es Beschwerden von Anwohnern gegeben. Rowdytum, wildes Grillen und Saufgelage haben vor allem an Wochenenden für Konflikte gesorgt. Mit Geldern aus dem Fördertopf konnte das Naherholungsgebiet aber verschönert werden, außerdem ist ein Leitsystem installiert worden. Das soll nicht nur für Orientierung, sondern auch für Ordnung (unter anderem beim Grillen) sorgen.

 

Die Grillstelle im Tapachtal unterscheidet sich von den meisten anderen öffentlichen Feuerplätzen. Im Abstand von hundert Metern sind in dem Naherholungsgebiet sechs Feuerstellen eingerichtet. Keine ist gemauert oder hat einen Windfang wie sonst häufig anzutreffen. Stattdessen sind dort einfache Feuerstellen angelegt, die von größeren Steinen umfasst sind; an manchen Stellen fehlen Teile der Begrenzung. Fest installierte Roste gibt es nicht, daher sollten sich Grillfreunde Stöcke mitbringen, an denen sie ihre Würstchen über die Glut halten können. Wer Steaks grillen möchte, muss sich einen dreifüßigen Rost mitbringen – oder einen anderen Grillplatz aufsuchen.

Obstbäume spenden Schatten

Auch Feuerholz muss mitgebracht werden, denn vor Ort gibt es keinen Wald, in dem abgefallene Zweige gesammelt werden könnten. Stattdessen stehen zwischen den Feuerstellen einige Obstbäume, die für eine idyllische Atmosphäre sorgen und an heißen Tagen ein wenig Schatten spenden. Der Ausblick auf die Weinberge am Fuße von Freiberg sorgt sicherlich beim ein oder anderen Besucher für Urlaubsgefühle.

Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, nimmt die Stadtbahnlinie U 7 in Richtung Mönchfeld und steigt an der Haltestelle Tapachstraße aus. Zu Fuß geht es die Abstatter Straße entlang, von dort aus führt ein asphaltierter Weg ins Tapachtal hinein. Gleich zu Beginn ist ein Schild aufgestellt, auf dem der Grillplatz gut erkennbar markiert ist. Nach fünf Minuten Fußweg, zum Schluss leicht bergauf, sind die sechs Feuerstellen erreicht. Sie liegen links des Weges. Mit dem Auto ist das Tapachtal über die Abstatter Straße erreichbar, dort gibt es auch Parkplätze. Wer von oben ins Tal gelangen möchte, der nimmt den Weg über die Schozacher Straße und biegt, von Zuffenhausen kommend, in Richtung TV Cannstatt beziehungsweise Wetterwarte ab. Je weiter man fährt, desto enger wird die Straße, und desto weniger Gelegenheiten gibt es, das Auto so am Fahrbahnrand abzustellen, dass andere Verkehrsteilnehmer noch vernünftig vorbei kommen.

Es gibt nur wenig Sitzgelegenheiten

Ein Manko des Grillplatzes ist: Sitzgelegenheiten sind Mangelware. Es gibt lediglich einen Tisch mit zwei Sitzbänken, an denen etwa zwölf Leute Platz nehmen können. Weiter entfernt steht eine weitere einzelne Sitzbank für maximal vier Personen. Auf zwei Liegen aus Holzlatten können ebenfalls ein paar Besucher Platz nehmen. Gemütlicher sitzt es sich aber wahrscheinlich auf mitgebrachten Picknickdecken. Da die Wiese rundherum recht abschüssig ist, müssen Freunde des Ballsports ein paar Schritte weitergehen, dort gibt es einen Bolzplatz. Auch ein großer Spielplatz ist nicht weit entfernt, allerdings ist er vom Grillplatz aus nicht einsehbar. Kletterwand, Tischtennisplatte und ein eingezäunter Hunde-Auslaufplatz ergänzen das Angebot im Tapachtal.

Von der Sauberkeit her ist der Grillplatz in Ordnung, es liegt nur wenig Müll herum. In einem fest installierten Mülleimer können Besucher ihre Verpackungen oder sonstigen Unrat entsorgen.

// Grill-Gut – die ganze Serie im Netz
www.stuttgarter-zeitung.de/grill-gut www.stuttgarter-nachrichten.de/grill-gut