Ein 140 Meter langes Teilstück der Stuttgarter Straße in Eislingen wird in eine Tempo-30-Zone umgewandelt. Ungewiss ist, wenn das letzte Teilstück in der Ulmer Straße, wie die östliche Fortsetzung der Stuttgarter Straße heißt, zurückgebaut wird.

Eislingen - Mehr als 100 Jahre hatte ein Teil der Wasserleitungen auf dem Buckel, die in den vergangenen Wochen in der Stuttgarter Straße in Eislingen ausgebuddelt worden sind. Nun sind sie durch neue ersetzt worden. Auch die Gasleitungen und diverse Kabel wurden erneuert. „Wir können nun an den eigentlichen Rückbau gehen“, sagt der Eislinger Baubürgermeister Jürgen Gröger. Bis zum Stadtfest Mitte Juli sollen weitere 140 Meter der alten B 10 zu einer Tempo-30-Zone umgebaut werden. So lange ist dieser Abschnitt der Straße für den Verkehr komplett gesperrt. Die Kosten allein für die Neugestaltung dieses Teilstücks beziffert Gröger auf insgesamt rund 700 000 Euro.

 

Straße soll Alleencharakter bekommen

Der Rückbau der alten Bundesstraße 10 beschäftigt die Stadt schon seit geraumer Zeit. Inklusive der aktuellen Arbeiten hat sie in den vergangenen Jahren rund drei Millionen Euro in dieses Projekt investiert, das der Schaffung einer neuen Mitte den Weg bereitet. Doch auch mit der Fertigstellung des Abschnitts zwischen dem Mühlbachkreisel und der Hirschkreuzung ist die Mammutaufgabe noch nicht endgültig abgehakt. Es fehlt dann immer noch ein Teilstück der Ulmer Straße, wie die Hauptschlagader östlich der Hirschkreuzung heißt, bis zum Saurierkreisel am Ortsausgang in Richtung Salach. Wann diese letzte Etappe in Angriff genommen wird, steht noch nicht fest. „Das hängt von den weiteren Planungen des projektierten Radschnellweges ab. Außerdem muss noch die Finanzierung und die Frage der Zuschüsse geklärt werden“, erläutert Gröger.

Ziel der umfangreichen Baumaßnahme ist es, die einst hochfrequentierte West-Ost-Trasse, auf der bis vor der Eröffnung der neuen B 10 im Jahr 2006 täglich rund 30 000 Fahrzeuge unterwegs waren, durchgängig in eine Tempo-30-Zone mit Alleecharakter umzuwandeln. „Wir wollen entlang der Straße Bäume pflanzen, so wie es in den bereits zurückgebauten Bereichen schon geschehen ist“, sagt Gröger. Damit sich der Verkehrslärm in Grenzen hält, wird auf der kompletten Trasse Flüsterasphalt aufgebracht.

Breitere Gehwege, zusätzliche Parkplätze

Drei bis vier Spuren hatte das 140 Meter lange Teilstück der Stuttgarter Straße westlich der Hirschkreuzung. Künftig wird es in jede Richtung nur noch eine Spur geben. Die frei werdende Fläche soll mit breiten Gehwegen versehen werden. Außerdem entstehen auch entlang dieses Teilstücks zusätzliche Parkplätze. Gröger ist sicher, dass der Zeitplan zu halten ist. Im Untergrund habe es keine bösen Überraschungen gegeben. Außerdem werde die Baustelle „von uns sehr streng begleitet“.

Der Rückbau schafft auch die Voraussetzungen für eine Neubebauung des Areals, auf dem sich früher das alte Polizeirevier befand. Auf der 1700 Quadratmeter großen Fläche, die zwischen der Stuttgarter Straße und dem Bahnhof liegt, soll ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen. Die Pläne dafür gibt es bereits. Bauen soll aber ein Investor. Auf der Basis eines Wettbewerbs habe man sich auf einen Investor geeinigt, dessen Namen Gröger mit Rücksicht auf die zurzeit laufenden Verhandlungen noch nicht nennen will. Dieser sei gebunden an den bereits bestehenden architektonischen Entwurf, der 15 Wohnungen mit einer Fläche zwischen 70 und 155 Quadratmetern vorsehe. Jetzt schon gebe es mehr Interessenten als Wohnungen. Auch die 700 Quadratmeter im Erdgeschoss für Läden seien gefragt. Gröger geht davon aus, dass noch in diesem Jahr mit dem Bau begonnen werden kann.