Der Rohbau des Eislinger Rathauses steht zu großen Teilen schon. In einem Jahr soll das Gebäude bezogen werden. Bis dahin ist noch viel zu tun.

Eislingen - Nach dem etwas holperigen Auftakt im Frühsommer des vorigen Jahres liegt Eislingens Jahrhundertbaustelle im Plan. Der Rohbau für das neue Rathaus ist innerhalb weniger Monate hochgezogen worden und hat mittlerweile seine Endhöhe von knapp 18 Metern erreicht. Acht Wochen hatte man zu Beginn der Arbeiten gebraucht, um kontaminierte Erde entsorgen. Zwei Wochen der dadurch verlorenen Zeit hat die Baufirma im milden Winter wieder aufholen können. Eile ist geboten, denn in einem Jahr will die Verwaltung das Gebäude beziehen.

 

Stangenwald im künftigen Sitzungssaal

Mittlerweile lässt sich bereits erahnen wie das neue Rathaus aussehen wird. Ein großzügiges Atrium, dessen Luftraum durch das offene Haupttreppenhaus bis unter das Dach reicht, ist schon erkennbar. Im Erdgeschoss soll später vor allem ein großes Bürgerbüro eingerichtet werden. Im ersten Obergeschoss werden sich das Baurechtsamt und der Gemeindeverwaltungsverband Eislingen, Salach, Ottenbach breit machen, in der Etage darüber wird die Bauverwaltung mit dem Planungsamt untergebracht. Im dritten Stock soll unter anderem das Büro des OBs eingerichtet werden sowie ein großer Sitzungssaal, der bis unter das Dach reicht, also auch Teile des vierten Stock einnimmt.

Dieser Sitzungssaal gleicht zurzeit einem Stangenwald. Viele Stahlstreben stützen die noch frische Betondecke. Im vierten Obergeschoss wird auch die Finanzverwaltung angesiedelt. Das Flachdach soll begehbar werden und einen grandiosen Blick über die Stadt garantieren.

Zu den 12 Millionen Euro kommt noch einiges hinzu

Rund 12 Millionen Euro lässt sich die Stadt den Neubau kosten, der mit 21 000 Kubikmetern umbauten Raums rund sieben Mal so groß ist wie das alte Rathaus in Eislingen Nord. Dafür muss der Neubau aber auch weitere Dienstellen aufnehmen, die zurzeit auf vier Standorte verteilt sind. In den Baukosten sind allerdings die Grunderwerbskosten und die Kosten für den Außenbereich nicht mit eingerechnet. „Wir liegen bislang sehr gut im Kostenplan“, erklärt der Baubürgermeister Thomas Schuster. Die allermeisten Arbeiten seien schon vergeben. Offen sei allerdings noch die Einrichtung. Rund 700 000 Euro hat die Stadt dafür im Haushalt eingestellt. Für den ersten Teilabschnitt des neuen Schlossplatzes und für die Zufahrt zum Rathaus in Verlängerung der Mühlbachstraße müsse man insgesamt mit weiteren 2,1 Millionen Euro rechnen, so Schuster.

Im Keller pumpt das Nahwärmeherz

Rund ein Viertel der Kosten für den Neubau entfallen übrigens auf die Gebäudetechnik. Diese hat es in sich. Ein kleines Nahwärmekraftwerk, das eine Kombination aus einem Brennwertkessels, einem Blockheizkraftwerk und Geothermieanlage besteht, soll im Keller installiert werden. Später einmal sollen darüber die städtischen Gebäude, also das Rathaus, das Schloss, das Jugendhaus Talx und der Marstall, beheizt werden. Die Technikzentrale ist im zweiten Untergeschoss geplant.

Das Geschäftshaus lässt noch auf sich warten

Mit beheizt wird auch das neue Geschäftshaus, das neben dem Rathaus gebaut werden soll. Allerdings lässt es noch auf sich warten. „Wir erwarten in den nächsten Tagen das Baugesuch und hoffen, dass es bis Mitte des nächsten Jahres steht“, sagt Thomas Schuster. Denn wenn das Rathaus einmal fertig ist, möchte er nur ungern eine Großbaustelle in der Nachbarschaft haben. Zumal die Außenflächen gemeinsam angelegt werden sollen.

Das Geschäftshaus wird etwas niedriger als das Rathaus, hat dafür aber mehr Fläche. Neben Praxen und Büros soll es vor allem einen großen Drogeriemarkt, eine Bäckerei und im Erdgeschoss einen Laden beherbergen. Die Tiefgaragenzufahrt werden sich beide Gebäude später teilen. Unter dem Rathaus entstehen bereits 33 städtische Stellplätze. 34 weitere sollen unter dem Geschäftshaus Platz finden.