Die Polizei geht nach ersten Schätzungen von einem Schaden von mehr als einer Million Euro aus, der bei einem Brand in einem Parkhaus in Bad Cannstatt entstand. Die Ursache ist noch nicht geklärt, das Gebäude wird noch auf Schäden untersucht.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Bad Cannstatt - Eine gewaltige Rauchsäule ist am Donnerstag über dem Wasen aufgestiegen. Sie war weithin sichtbar. Der dunkle Qualm quoll aus dem Parkhaus P7 an der Benzstraße. Das Feuer richtete nach ersten Schätzungen einen Schaden von weit mehr als einer Million Euro an. 14 Fahrzeuge wurden zerstört, mindestens sieben weitere beschädigt. Verletzt wurde niemand. Die Brandursache konnte am Donnerstag noch nicht geklärt werden, sagte der Polizeisprecher Jens Lauer.

 

Das Feuer wurde kurz nach 11 Uhr bemerkt. Gleich mehrere Anrufer meldeten sich bei der Integrierten Leitstelle, als sie den Rauch sahen, der aus mehreren Ebenen des Parkhauses aufstieg. Als die ersten Feuerwehrleute dort ankamen und sahen, wie massiv der Rauch schon war, erhöhten sie umgehend die Alarmstufe. Weitere Einheiten der Berufsfeuerwehr rückten nach.

Werksfeuerwehr unterstützt ihre Kollegen

Die Feuerwehr löschte von zwei Seiten, um das Feuer davon abzuhalten, sich weiter auszubreiten. Parallel dazu gingen Wehrleute mit Atemschutz in das Parkhaus und suchten die verrauchten Ebenen ab, um sicherzugehen, dass keine Menschen im Gebäude waren. Aufgrund der giftigen Rauchgase wäre das lebensgefährlich gewesen. Sie fanden glücklicherweise niemanden. Um abschätzen zu können, ob für die Menschen in der Umgebung eine Gefahr bestand, nahm die Feuerwehr Messungen vor. Die Lage wurde aber als unbedenklich eingestuft, teilte die Leitstelle mit.

Die Nachbarn spielten bei der Brandbekämpfung eine wesentliche Rolle. Werktags nutzen Mercedes-Benz-Mitarbeiter das Parkhaus. Die Werksfeuerwehr des Autobauers stellte ihren Kollegen der Stuttgarter Wehr eine Teleskopmastbühne zur Verfügung, von der aus sie den Löschangriff auf das Feuer auf der Ebene drei des Parkhauses starten konnte. Gegen 12.20 Uhr gab der Einsatzleiter die Meldung „Feuer aus“ durch.

Das Parkhaus wurde nach den Löscharbeiten belüftet. Bei einem ersten Rundgang stellten Polizei und Feuerwehr fest, dass neben den 14 total zerstörten Fahrzeugen wohl noch mindestens sieben weitere unter dem Feuer gelitten haben und beschädigt wurden, teilt die Polizei mit. Das Parkhaus wurde nach dem Feuer erst geräumt und dann gesperrt. Um weitere Schäden an geparkten Autos erfassen zu können, die nicht offensichtlich waren, befragten Polizeibeamte der Einsatzhundertschaft die Autobesitzer, als diese das Parkhaus verließen.

Das städtische Parkhaus muss vorerst gesperrt werden

Das Parkhaus, das der Stadt gehört, bietet Platz für insgesamt 2600 Autos. Am Wochenende wird es von Stadionbesuchern genutzt. Es soll vorerst gesperrt bleiben, bis das Ausmaß des Schadens am Gebäude feststeht. Die Brandermittler der Kriminalpolizei untersuchen die Ursache noch, am Donnerstag konnten sie noch keine Angaben machen. Der erste Teil des Parkhauses war 1967 errichtet worden, 1981 wurde es erweitert. Es soll nun vor allem auf Beschädigungen untersucht werden, welche die Statik beeinträchtigen könnten, sagte Sven Matis, der Sprecher der Stadt.

Die fehlenden Parkplätze werden nach Einschätzung der Verkehrsleitzentrale vor allem ein Problem für die Mercedes-Benz-Mitarbeiter sein. Beim VfB-Heimspiel am Samstag sei deswegen kein Chaos zu befürchten, da allein auf dem Wasen 13 000 Stellplätze vorhanden seien.