Der Vorschlag der Feuerwehr, die Abteilungen von Hirschlanden und Schöckingen zusammenzulegen, dienen der CDU und den Freien Wählern, einen weitreichenden Antrag zu stellen. Dieser hat das Potenzial, die Stadt grundlegend zu verändern.

Ditzingen - Die Verwaltung und die Vertreter von SPD, Grünen und FDP waren nach den Ortschaftsratssitzungen von Hirschlanden und Schöckingen vorgewarnt. Aber ein Vorstoß von CDU und Freien Wählern im Ausschuss für Technik und Umwelt am Dienstag verblüffte ob seiner Dimension offensichtlich doch.

 

Dabei ging es eigentlich nur auf Basis aktueller Bedarfspläne um die zwingend notwendigen Modernisierungen der Feuerwehrhäuser der Ortsteile. Dies mündete in den Vorstoß, auf Empfehlung der Feuerwehr die Abteilungen von Hirschlanden und Schöckingen zusammenzulegen. Der „unscheinbare, unspektakuläre Tagesordnungspunkt“ hatte interfraktionell jedoch darüber hinaus „Schlagkraft und Wucht“ entwickelt, wie es der Christdemokrat Sven Sautter formulierte. In den vergangenen Jahren habe man in Bezug auf die städtischen Liegenschaften eher „Flickschusterei“ betrieben, führte er aus.

„Was wir eigentlich brauchen, ist eine mittelfristige Immobilienstrategie für öffentliche Einrichtungen.“ Die Frage sei, welche der kommunalen Liegenschaften man auf Dauer erhalten wolle. Sautter nannte in diesem Zusammenhang die stadtteilbezogenen Einrichtungen wie Bibliotheken und Verwaltungsstellen. Auch darüber könne man mit den Ortschaftsräten und der Verwaltung diskutieren.

Ortschaftsräte geben eine Empfehlung ab

„Wir wollen dranbleiben am Thema“, um die Pläne dann umsetzen zu können, „wenn es so weit ist“, sagte der Freie Wähler Michael Schmid. Schließlich müsse die Machbarkeit auch auf ihre Finanzierbarkeit geprüft werden. Schmid erinnerte daran, dass die Zusammenlegung der Feuerwehrhäuser ein „heißes Thema“ sei, das man bisher nicht einmal habe laut denken dürfen. Vor zehn Jahren habe man nur hinter vorgehaltener Hand darüber gesprochen. „Jetzt ist es möglich, weil der Vorschlag aus der Feuerwehr kommt.“

Tatsächlich gibt der Impuls aus der Feuerwehr selbst der grundsätzlich bekannten Überlegung eine neue Dynamik. Die CDU hat mehrfach die Zusammenlegung stadtteilbezogener Einrichtungen thematisiert, um den Stadtsäckel zu entlasten.

In den Ortschaftsratssitzungen von Hirschlanden und Schöckingen ist die mögliche Zusammenlegung der Feuerwehrabteilungen bereits thematisiert worden. Einmütig haben die Schöckinger Räte dem Gemeinderat empfohlen, die Zusammenlegung der Abteilungen auf ihre Machbarkeit hin zu untersuchen. Die Hirschlander empfahlen zudem, den Bau eines Feuerwehrzentrums zu prüfen. Dieses solle vor allem ein Übungsgelände sowie eine zentrale Lagermöglichkeit gewährleisten.

Dass die Feuerwehr diesen Vorschlag macht, ist für ihren Kommandanten Peter Gsandner nur folgerichtig. „Die Feuerwehr denkt gesamtstädtisch“, begründete er den Vorschlag im Ausschuss für Technik und Umwelt. Die Tagesverfügbarkeit der Einsatzkräfte sei wie in anderen Kommunen auch in Ditzingen ein Thema. Und „die Fahrzeuge stehen schon heute dort, wo das Personal ist“, ergänzte Gsandner.

Verwaltung bremst ein

Der Ausschussvorsitzende, der Bürgermeister Ulrich Bahmer, bremste CDU und Freie Wähler allerdings in ihrem Elan. Diese hatten in ihrer Argumentation als Beispiel auf die Schulentwicklung verwiesen. Die Zusammenlegung der Schulen wird seit Jahren diskutiert und nun nach und nach umgesetzt. Bahmer verwies auf bereits beschlossene Großprojekte: Der Umbau zweier Schulen, die Neugestaltung des Bahnhofareals und der Neubau der Sporthalle würden Geld binden. „Wir sind finanziell nicht so aufgestellt, dass wir neu bauen können“, sagte er mit Blick auf ein Feuerwehrzentrum.

Letztlich empfahl der Ausschuss dem Gemeinderat, die Feuerwehr-Fusion zu prüfen. Vom Bedarfsplan sollen konkret Parkplätze in der Kernstadt, ein Anbau dort, Abgasabsauganlagen sowie ein Umbau von Umkleiden angegangen werden.