Der Gründer der Drogeriemarktkette dm, Götz Werner, ist für seine ethische Haltung zur Erwerbsarbeit im Stuttgarter Neuen Schloss mit dem Erich-Fromm-Preis ausgezeichnet worden.

Stuttgart - Der Karlsruher Unternehmer Götz Werner hat am Montag den diesjährigen Erich-Fromm-Preis erhalten. Der 70-jährige Gründer der Drogeriemarkt-Kette dm nahm die Auszeichnung der Erich-Fromm-Gesellschaft im Stuttgarter Neuen Schloss entgegen.

 

In der Überzeugung, dass der arbeitende Mensch nicht Mittel, sondern Zweck sei, habe Werner eine Unternehmenskultur geschaffen, „die der Arbeit ihre kreativen Dimensionen und ihre menschliche Würde wieder zurückgibt“, hieß es in der Würdigung zur Preisverleihung. Dabei verwies die Gesellschaft auch auf Werners Engagement für ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE). Dieses sozialpolitische Modell sieht ein Grundeinkommen für alle vor, das auch die Pflege von Familienangehörigen oder die Gestaltung von Kunst als gesellschaftlich wichtige Arbeit honoriert.

Benannt ist der mit 10 000 Euro dotierte Preis nach dem Sozialphilosophen Erich Fromm (1900-1980), der mit Werken wie „Die Kunst des Liebens“ (1956) und „Haben oder Sein“ (1976) bekannt wurde. Zu den Preisträgern vergangener Jahre gehören die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan (2013), die Violinistin Anne-Sophie Mutter (2011), der Linguist Noam Chomsky (2010) und der Theologe Eugen Drewermann mit dem Liedermacher Konstantin Wecker (2007).