Am 6. Juli wird die erweiterte Parklandschaft auf dem Killesberg eröffnet. Wo früher große Messehallen standen, sollen nun Wildblumen auf Wiesenkissen erblühen.

Stuttgart - Noch hat der Rollrasen nicht richtig Wurzeln gefasst, noch fehlt den Wegen durch das neue Grün der freundlich-helle Belag. Aber vom 6. Juli an sollen die Bürger durch die Grüne Fuge wieder in den um zehn Hektar vergrößerten Höhenpark spazieren können – dann wird die neue Parklandschaft von Oberbürgermeister Wolfgang Schuster eröffnet.

 

„Hier entsteht ein schönes neues Stück Stuttgart mit einer großzügigen Wegeführung“, sagte Schuster am Dienstagabend bei einem Pressetermin auf dem ehemaligen Messeareal. Der neue Killesberg sei ein Paradebeispiel für eine grüne Großstadt. Die Bürger seien mit dem neuen Park, der sich durch die Grüne Fuge bis zur Roten Wand und von dort bis zur Feuerbacher Heide und den Kräherwald ziehe, um bedeutende Gartenanlagen bereichert worden. „Es war richtig, die Messe zum Flughafen zu verlegen“, erklärte Schuster.

Wasserspiele aus der Zisterne

Von den Ausstellungshallen ist auf dem ehemaligen Messegelände längst nichts mehr zu sehen. Stattdessen ist neben einem neuen Wohngebiet und dem neuen Stadtteilzentrum Killesberg mit der Grünen Fuge eine grüne Verbindung über die Feuerbacher Heide bis zum Kräherwald entstanden.

Von der Haltestelle der Stadtbahnlinien U 5 und U 12 führen verschlungene Wege durch knapp einen Meter hohe Rasenkisssen, die sich – je nach Jahreszeit – in unterschiedlich blühende Wildblumenwiesen verwandeln sollen. Durch die neue Wiesenlandschaft plätschert ein Bach, der in den See im Höhenpark mündet. „Das Wasser wird künstlich eingeleitet“, erklärt Technikbürgermeister Dirk Thürnau. Zu diesem Zweck sei das Kellergeschoss einer der abgebrochenen Messehallen zu einer 3600 Kubikmeter Regenwasser fassenden Zisterne umgebaut worden. Darin gesammeltes Wasser werde gereinigt und dann in den Bach geleitet. Der Höhenpark habe aber nicht nur neue Wasserspiele bekommen, sondern auch in der Fläche ordentlich zugelegt. „Früher war der Park 50 Fußballfelder groß, nun sind weitere 13 hinzugekommen“, veranschaulichte Thürnau.

„Schlenderwege durch die Erlebnislandschaft“

Die Erweiterung ist der Abschluss des zur Internationalen Gartenbauausstellung 1993 (Iga) angelegten Grünen U, dem rund acht Kilometer langen Grünzug, der nun von den Schlossgartenanlagen in der Innenstadt über den Rosensteinpark, den Leibfriedschen Garten, den Wartberg und den Höhenpark bis zur Feuerbacher Heide und dem Kräherwald verläuft. Das Konzept für den jüngsten Parkausbau haben die Landschaftsplaner Ulf Roeder aus Stuttgart und Rainer Schmidt aus München entwickelt. Für Schmidt ist die Grüne Fuge eine Klammer, die unterschiedliche Grünzonen miteinander verbindet. „Hier ist eine Park- und Erlebnislandschaft mit Stadtbahnanschluss entstanden, die vielfältige Aussichten eröffnet.“

Die Besucher könnten sich „über die „Schlenderwege der Fuge“ langsam dem historischen Höhenpark nähern. „Niemand wird geführt, jeder kann entscheiden, welchen Weg er nehmen will.“ Von vielen Stellen, etwa von der Feuerbacher Heide aus eröffneten sich faszinierende neue Blicke in die Landschaft.