Das Nikolaus-Cusanus-Haus wünscht sich ein Parkhaus in Birkach. Das Altenwohnheim würde sich sogar an den Kosten beteiligen. Die Gemeinderats-CDU hat das Thema aufgegriffen, allerdings besteht wenig Hoffnung.

Birkach - Es klang nach dem perfekten Plan. Nikolai Keller, der Leiter des Nikolaus-Cusanus-Hauses, wollte der Stadt einen Anreiz bieten, zu tun, was er sich selbst dringend von ihr wünscht. Gegenüber der CDU-Stadträtin Helga Vetter äußerte er noch im vergangenen Jahr die Idee, dass das Nikolaus-Cusanus-Haus eine sogenannte Public-Private-Partnership mit der Stadt eingehen könnte. Das Seniorenwohnheim an der Törlesäckerstraße sei bereit, ein Drittel der Bau- und Betriebskosten eines Parkhauses zu tragen, versicherte er der CDU-Politikerin.

 

Die CDU stellte eine Anfrage

Das sollte dann, so der Wunsch des Nikolaus-Cusanus-Hauses, auf einem öffentlichen Parkplatz an der Ecke Moosheimer Straße und Grüninger Straße errichtet werden. Die CDU stellte jüngst eine Anfrage an die Stadt, ob dies möglich sei. Formuliert wurde dabei aber auch gleich die Frage, ob ein alternativer Standort für ein solches Projekt denkbar sei.

Fast scheint es, als hätte es die CDU geahnt. Denn die Stadt erklärt es für unmöglich, auf besagter Fläche ein Parkhaus zu bauen. Der Grund sei der Bebauungsplan, der dies nun einmal nicht vorsieht, sagt ein Sprecher der Stadt. Bebauungspläne lassen sich gleichwohl ändern – in einem meist zähen und langwierigen Verfahren auf Beschluss des Gemeinderats. Nikolai Keller ist folglich enttäuscht. „Das ist bedauerlich“, sagt er. Das Angebot des Nikolaus-Cusanus-Hauses für eine Partnerschaft zum Bau des Parkhauses an die Stadt gelte aber nach wie vor – falls der Gemeinderat den Bebauungsplan doch eines Tages noch ändern sollte.

Fehlende Parkplätze in Birkach seien eine Notsituation

Die CDU-Stadträtin Helga Vetter ist skeptisch, ob dies geschieht. Sie will aber auch nicht ausschließen, dass ihre Partei einen entsprechenden Vorstoß wagen wird. Sie nennt die fehlenden Parkplätze in Birkach eine Notsituation. „Ich bin sehr zögerlich, angesichts der Lage in Birkach müssen wir uns etwas überlegen“, sagt die Lokalpolitikerin.

Helga Vetter hofft nun auf eine Antwort auf den zweiten Teil der CDU-Anfrage. „Vielleicht findet sich ja ein anderer Standort in der Nähe des Nikolaus-Cusanus-Hauses, auf dem so ein Projekt möglich ist“, sagt sie. Die CDU-Stadträtin und der Leiter des Nikolaus-Cusanus-Hauses sind sich einig: Die Anzahl der Parkplätze rund um das Seniorenwohnheim reichen nicht aus. Das Problem stelle sich weniger für die Mitarbeiter des Nikolaus-Cusanus-Hauses, sagt Keller. „Die meisten unserer Mitarbeiter kommen mit dem öffentlichen Nahverkehr zur Arbeit“, sagt er. Besucher, Angehörige oder Therapeuten von Bewohnern des Seniorenheims würden dagegen regelmäßig klagen, dass sie große Probleme bei der Parkplatzsuche hätten.

Mitarbeiter sollen vermehrt mit dem Rad zur Arbeit fahren

Nun will das Nikolaus-Cusanus-Haus versuchen, zumindest vorübergehend weiteren Raum für Parkplätze auf dem eigenen Gelände zu schaffen, sagt Keller. Außerdem will er das Gespräch mit den Nachbarn des Seniorenwohnheims suchen, sagt der Leiter des Heims. „Vielleicht besteht ja die Möglichkeit, dass unsere Gäste am Wochenende oder nach Dienstschluss bei anderen parken dürfen.“

Außerdem will das Seniorenwohnheim die wenigen Mitarbeiter des Hauses, die noch mit dem Auto unterwegs sind, künftig mit einem verbilligten Ticket locken, auch auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Andere könnten sich künftig ein Beispiel an dem Heimleiter Nikolai Keller nehmen. Er nutzt nach eigenen Angaben das Fahrrad für den Weg zur Arbeit.