Die Sporthalle der Grund- und Werkrealschule Ostheim hat sich in eine große Manege verwandelt. Dritt- und Viertklässler haben das ganze Schuljahr lang geübt, jetzt hatte des bunte Programm des Zirkus Simsala Premiere.

S-Ost - Die Projektleiterin Birgit Schuhmacher hat am Ende der gelungenen Aufführung des Zirkusprojektes „Simsala“ an der Grund- und Werkrealschule (GWRS) Ostheim mit ihren Schützlingen um die Wette gestrahlt. Eine Stunde lang hatten die 31 Dritt- und Viertklässler zuvor am vergangenen Freitag gezeigt, was sie im zu Ende gehenden Schuljahr in der Zirkus-AG gelernt haben – und wurden dafür mit donnerndem Applaus belohnt. Wie auch mit Rosen von Schulleiter Gerhard Menrad.

 

„Wir hatten in diesem Jahr ein kleines Jubiläum“, sagt Birgit Schuhmacher, die seit mittlerweile zehn Jahren jeweils mit Dritt- und Viertklässlern eine Zirkusaufführung gestaltet. „Alle Schüler, die Interesse an der AG haben, lernen in den ersten Wochen bis Weihnachten alle Disziplinen kennen. Anschließend entscheiden sich die Kinder für zwei Disziplinen, mit denen sie sich bis zum Ende des Schuljahres intensiv beschäftigen“, erklärt Schuhmacher. „Es gibt immer wieder Kinder, die beispielsweise zuerst Interesse am Trapez zeigen, die beim Training dann aber merken, dass sie nicht die nötigte Kraft haben oder beispielsweise Schmerzen in den Beinen bekommen, wenn sie am Trapez hängen. Diese Kinder entscheiden sich dann meist sehr schnell für andere Aktivitäten“, sagt Schuhmacher.

Fünf Partner arbeiten zusammen

Was Schuhmacher und ihre vier am Projekt beteiligten Mitstreiter Andrea Spieth vom Kinder- und Jugendhaus Ostend, Stephan Berner vom Jugendzentrum Sankt Josef, sowie Luisa Wille, pädagogische Assistentin an der GWRS Ostheim, und Zirkustrainerin Elina Reiner besonders freut: Jedes Kind findet während der Vorbereitung für die Aufführung mindestens eine Sache, um die eigenen Stärken und Talente auszuleben. So würden die einen als Clowns besondere Qualitäten entwickeln, während andere als Jongleure ihre Fähigkeiten entdeckten. Wieder andere würden als Akrobaten glänzen. „Wir schauen, wer was kann und meist stellen wir fest, dass die Kinder viel mehr können, als sie sich anfangs zutrauen“, erklärt Schuhmacher.

Durch das Zusammenbringen der individuellen Talente entsteht schließlich ein Programm, bei dem alle auf ihre Kosten kommen – die Akteure ebenso wie das Publikum. „Uns ist es immer auch wichtig, dass sich die Kinder bei der Gestaltung des Programms einbringen“, erklärt Birgit Schuhmacher. So würden die Dritt- und Viertklässler nicht zuletzt mit entscheiden, in welchen Kostümen die Nummern präsentiert werden.

Es ist nicht schlimm, wenn mal etwas nicht klappt

Für die Aufführung kurz vor den Sommerferien wird über das gesamte Schuljahr hinweg in der Sporthalle der Grund- und Werkrealschule Ostheim geprobt. Dort fand am Freitag auch die Aufführung statt. Die vertraute Umgebung gebe den Kindern eine zusätzliche Sicherheit, erklärt Schuhmacher. Und wenn, wie bei einer Zaubernummer, mal nicht alles so klappe, wie einstudiert, dann sei dies auch kein Beinbruch. „So etwas passiert halt“.

„Da wir am Anfang als Kooperationsprojekt mit dem Jugendhaus Ostend gefördert wurden, konnten wir einige Dinge anschaffen, die im normalen Unterricht nicht benötigt werden, die aber inzwischen bei jedem Zirkusprogramm aufs Neue zum Einsatz kommen“, erzählt Birgit Schuhmacher weiter. Nur so sei es auch möglich, die große Vielfalt des kurzweiligen Programms zu schaffen, in dem sich Tanznummern mit Akrobatik an Leitern, auf Bällen und am Trapez, mit Zaubereien oder lachreizenden Clownereien abwechselten.