Die Stadt will, dass die Deutsche Bahn weitere Unterlagen über ihr Grundwassermanagement für den Bau des geplanten Tiefbahnhofs vorlegt.  

Stuttgart - Die Bahn muss bei ihrem Grundwassermanagement für den Bau des geplanten Tiefbahnhofs nacharbeiten. Wie die Stuttgarter Zeitung berichtete, hatte der Konzern beim Eisenbahnbundesamt (Eba) beantragt, entgegen der wasserrechtlichen Bestimmungen im Planfeststellungsbeschluss nunmehr bis zu sechs Milliarden Liter statt wie bisher vorgesehen nur drei Milliarden Liter Grundwasser abpumpen und wieder in die Erde infiltrieren zu dürfen. Der Stuttgarter Baubürgermeister Matthias Hahn (SPD) teilte am Montag jedoch mit, dass man den vom Bundesamt an die Stadt weitergeleiteten Antrag "in seiner gegenwärtigen Form" nicht beurteilen könne, da für die Bewertung noch wesentliche Angaben fehlten.

 

So vermisse die Landeshauptstadt Nachweise, dass die Menge der jetzt beantragten Grundwasserentnahme mittels Abpumpen "keine nachteiligen Auswirkungen auf die Schüttung der Heil- und Mineralquellen" habe. Zudem fehlten auch Angaben darüber, ob Gebäudesetzungen oder Schäden an Bäumen ausgeschlossen werden könnten. "Im Antrag der Bahn gibt es hierzu keine Erklärungen und Nachweise", bemängelte Hahn in seiner Stellungnahme. Die Stadt könne die größeren Entnahmemengen aber erst dann beurteilen, "wenn uns die entsprechenden Unterlagen und Fakten nachgereicht werden". Das Grundwasser im Talkessel hält den Druck auf die darunter liegenden mineralwasserführenden Schichten stabil.

Oberbürgermeister Wolfgang Schuster hatte mehrfach die Frage des Schutzes des Stuttgarter Mineralwassers zum K.-o.-Kriterium für Stuttgart21 erklärt. Nun erneuerte der Rathauschef seine Bedingungen: "Wir haben in den bestehenden Planfeststellungsbeschlüssen deutliche Auflagen festgelegt, die Auswirkungen auf die Mineral- und Heilquellen ausschließen. Daran darf sich durch die beantragten erhöhten Grundwasserentnahmemengen nichts ändern. Eine Gefährdung unserer Mineralwässer muss ausgeschlossen werden."