Jedes Jahr zur kalten Jahreszeit kommen sie wieder: Mysteriöse Totenboote werden an den Küsten Japans angetrieben. Ihre Herkunft wurde bislang nicht eindeutig geklärt.

Tokio - Die japanischen Behörden versuchen, ein grausiges Rätsel zu lösen: Sie wollen Herkunft und Schicksal von mindestens elf Booten herausfinden, die mit verwesten Leichen an Bord an Japans Küsten angetrieben wurden, wie die Küstenwache am Dienstag mitteilte. Bei den Booten handele es sich um einfache Holzbauten, die in Japan nicht verwendet werden und von der koreanischen Halbinsel stammen könnten, hieß es weiter. Einige Leichen seien obduziert worden, die Nationalität der Menschen habe aber nicht festgestellt werden können.

 

Das Phänomen kommt jedes Jahr vor

Das Phänomen der mysteriösen Totenboote ist nicht neu für Japan: Jedes Jahr im Herbst und Winter, wenn der Wind meist aus Nordwest weht, werden Dutzende an japanischen Küsten angetrieben. In diesem Jahre seien es bisher 34 Boote gewesen, 2014 65 und 2013 80.

In zwei Booten in diesem Monat seien elf Leichen gefunden worden. Das eine sei an der Küste der Präfektur Ishikawa, das andere in der benachbarten Präfektur Fukui angetrieben worden. Die Boote seien mit Fischfangausrüstung ausgestattet gewesen, und es seien Schilder in koreanischer Sprache vorgefunden worden. Sie stammten vermutlich von der koreanischen Halbinsel, sagte ein Sprecher der Küstenwache, Yoshiaki Hiroto. Ob aus Nord- oder Südkorea, könne er nicht sagen.