Guido Wolf will der nächste Ministerpräsident in Baden-Württemberg werden. In der Ludwigsburger Musikhalle geht er deshalb auf Angriff. Denn er muss gegen den Amtsbonus Winfried Kretschmanns ankämpfen.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Ludwigsburg - Die Musikhalle ist eines von Ludwigsburgs Schatzkästchen. Sie ist sozusagen ein Ort wie geschaffen für die Spitzenkandidaten der Parteien. Der Hoffnungsträger der CDU ist am Donnerstagabend zu Gast hier. Guido Wolf ist der Mann der Stunde bei diesem Bürgerempfang. Noch am Samstagabend hat der politische Gegner, der amtierende Ministerpräsident Winfried Kretschmann, an gleicher Stelle sein Wahlvolk umworben, ihm eine zweite Amtszeit zu geben. Er hat dafür das Talkshowformat gewählt, Guido Wolf setzt auf Frontalunterricht. Anders als Kretschmann betritt er den Raum zu Musikklängen. „Ein Hoch auf das, was vor uns liegt“, schallt es verhalten programmatisch durch die Halle.

 

Wolf spricht vom Pult und nicht vom Sessel aus

Vom Rednerpult also und nicht vom Sessel aus spricht Wolf zum Publikum in der gegen Ende seiner Rede dann vollen Musikhalle. Auf dem Podium neben ihm sitzen am Tisch zwischen roten und gelben Primeln, die Beine hinter rotem Stoff versteckt, der CDU-Landtagsabgeordnete Klaus Herrmann, der CDU-Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger, Maik Braumann, der Chef des CDU-Stadtverbandes, sowie die Stadt- und Regionalrätin Elke Kreiser. Ein bisschen sieht das auf wie auf einem Parteitag. Wer gerade nicht dran ist, weiß nicht so recht, wohin er schauen und wie er gucken soll.

Die Dramaturgie des Abends gerät anfangs ein bisschen durcheinander, als Braumann die Gäste begrüßt und dann gleich an Wolf übergeben will. „Jetzt können Sie das Original hören“, sagt er. Aber vorher ist erst mal Klaus Herrmann an der Reihe. Der macht deutlich, dass es bei der Landtagswahl nicht nur um das Thema Flüchtlinge gehe, auch wenn dies das Thema an den Wahlkampfständen sei.