Der Energiekonzern EnBW war zum Zeitpunkt des Aktienrückkaufes mindestens 840 Millionen Euro weniger wert als der damalige Ministerpräsident Stefan Mappus bezahlte. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Der Energiekonzern EnBW war zum Zeitpunkt des Aktienrückkaufes mindestens 840 Millionen Euro weniger wert, als der damalige Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) dafür bezahlte. Zu diesem Ergebnis kommt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Warth & Klein Grant Thornton nach einem Bericht der Stuttgarter Zeitung in einem vom Land Baden-Württemberg in Auftrag gegebenen Gutachten. Als „nicht gerechtfertigt“ wird darin besonders die Übernahmeprämie von 18,6 Prozent auf den Aktienkurs gewertet, da das Land keine Kontrolle über die EnBW erhalten habe. Die Darstellung des Deals durch die Investmentbank Morgan Stanley nennen die Prüfer mehrfach „irreführend“. Risiken bei EnBW-Beteiligungen und rechtliche Risiken in mindestens dreistelliger Millionenhöhe sind in dem Gutachten noch nicht berücksichtigt.