Zuerst haben Filmstar Veronica Ferres und ihr Partner Carsten Maschmeyer Spenden in eine Flüchtlingsunterkunft gebracht. Dann zogen zwei Familien in ihre Villa.

Hannover - Schauspielerin Veronica Ferres (50) und ihr Mann, der Unternehmer Carsten Maschmeyer (56), haben zwei Familien aus Syrien bei sich aufgenommen. „Da in meinem Haus in Hannover seit längerer Zeit die Kinderzimmer ungenutzt leer stehen, haben wir uns entschieden, Kriegsflüchtlingen Unterkunft zu gewähren“, sagte Maschmeyer der „Bild“-Zeitung. Alle lebten unter einem Dach, mit gemeinsamem Wohnzimmer und gemeinsamer Küche. Das Paar habe eigentlich nicht vorgehabt, öffentlich zu machen, dass Flüchtlinge bei ihnen leben, sagte eine Sprecherin von Ferres und Maschmeyer am Dienstag. Jedoch hätten Medien es herausgefunden.

 

Die beiden syrischen Männer haben dem Bericht zufolge eine schwierige Flucht zu Fuß beziehungsweise mit dem Schiff hinter sich. Als sie in Deutschland als Bürgerkriegsflüchtlinge anerkannt waren, holten sie ihre Frauen und die insgesamt fünf Kinder nach. Die vier Mädchen im Alter zwischen fünf und zehn Jahren sprechen laut „Bild“ inzwischen recht gut Deutsch. Der kleine Samii feierte seinen ersten Geburtstag in der Villa des früheren AWD-Chefs und Multimillionärs in Hannover.

Für begrenzte Zeit gedacht

Das Zusammenleben war Maschmeyer zufolge von Anfang an für eine begrenzte Zeit des Übergangs gedacht. Es sei klargestellt worden: „Wir bieten keinen Ferienaufenthalt oder eine Wohlfühloase.“ Die älteren Kinder gehen zur Schule, die Väter bekommen Unterricht. Aber auch Ausflüge standen auf dem Programm. Wenn er in Hannover sei, esse er oft zusammen mit den Familien, sagte Maschmeyer. Nach zehn Wochen in der Villa wurde für die eine Familie eine eigene Wohnung gefunden, bald soll auch die andere ein neues Zuhause haben.

Veronica Ferres sagte der Zeitung: „Wer selbst gehört und gesehen hat, was diese Flüchtlinge erlebt haben, der wird sehr bescheiden und dankbar für das Leben, das wir Deutsche hier in unserem Land in Sicherheit und mit seinen großartigen Chancen führen dürfen.“ Maschmeyer nannte die Erfahrung des Zusammenwohnens „unendlich kostbar“.

„Tu trotzdem Gutes.“

Bei Twitter gab es Lob für das Promi-Paar, das Flüchtlinge aufgenommen hat, aber auch hämische Kommentare wie „Das wünscht man keinem“ oder „Mir kommen die Tränen“. Ferres selbst twitterte am Dienstag: „Wenn Du Gutes tust, werden sie zweifeln und Dir Hintergedanken vorwerfen. Tu trotzdem Gutes.“

Derzeit engagieren sich schon etliche Prominente für Flüchtlinge. Popstar Sarah Connor (35) hat eine syrische Familie bei sich einquartiert, wie im Oktober bekannt wurde. Die Mutter mit fünf Kindern lebt in einer Einliegerwohnung im Haus der Sängerin in Berlin. Wie lange die Familie bleiben wird, konnte Connor damals nicht sagen. Aus der Politik hat etwa der Bundestagsabgeordnete Martin Patzelt (CDU) aus Brandenburg zwei junge afrikanische Flüchtlinge in seinem Haus aufgenommen.