Welche typische Speise aus Baden-Württemberg hat ein EU-Gütesiegel? Die Schüler am Geschwister-Scholl-Gymnasium haben’s gewusst. Und nicht nur das. „Wer wird Europameister?“ war die Frage bei dem launigen Quiz.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Sillenbuch - In Luxemburg ist die Vertretung der baden-württembergischen Landesregierung auf jeden Fall nicht, da sind sich die Zehntklässler sicher. Aber wo ist sie stattdessen? In Brüssel oder Straßburg? Die eine Hälfte sagt so, die andere so. Die richtige Antwort ist Brüssel, und die Schülerin, die das am schnellsten wusste, bekommt ein Schlüsselband und die Grundrechte der EU im Miniaturformat.

 

Dass Schule bedeutet, Fragen zu beantworten, kennen die Sillenbucher Geschwister-Scholl-Gymnasiasten schon. Dass sie für ihr Wissen Preise gewinnen können, ist hingegen außergewöhnlich. Möglich gemacht hat dies der Verein „Bürger Europas“, dessen Vertreter Christoph Krakowiak am vergangenen Mittwochmorgen an der Sillenbucher Schule zu Gast war. Krakowiak zieht zurzeit mit der immer gleichen Frage durch die Bundesrepublik: „Wer wird Europameister?“ Und an diese Frage schließen sich ganz viele weitere an. Denn es kann nur der gewinnen, der einiges über die EU und ihre Mitgliedsstaaten weiß. Den Machern des neuen Projekts geht es darum, die Neugierde an Europa zu wecken – und zwar jenseits der tagtäglichen Debatten über Griechenland und die Eurokrise. „Die EU ist so viel mehr“, sagt Krakowiak.

Er weiß mehr, als gedacht

Johannes, der sich durch schnelles Bedienen des Ted-Geräts in seiner Hand in den Kandidatenstatus gedrückt hat, entscheidet sich für die Kategorie „Baden-Württemberg und Europa“. Der Zehntklässler weiß mehr über die EU, als er sich wohl anfangs selbst zugetraut hätte. Zum Beispiel, dass sich Baden-Württemberg mit Katalonien, der Lombardei und Rhône-Alpes zu den vier Motoren für Europa zusammengetan hat, dass die schwäbischen Spätzle ein EU-Gütesiegel haben und dass Mannheim die heimliche Musikhauptstadt Europas ist. Was er nicht weiß, überlässt Johannes den beiden Jokern. Nach sechs Fragen hat er den Titel errungen. Genau wie sein Kamerad Nihat, der sich gleich nach ihm durch die Kategorie „Europa in der Welt“ zockt.

Dass der Unterricht à la Günther Jauch Spaß macht, ist unverkennbar. Und auch die Hauptpreise dürften die Schüler dazu bringen, das Spiel einigermaßen ernst zu nehmen. Es gibt Karten fürs Hip-Hop-Festival und die Schauspielbühnen. Ansonsten verteilt Christoph Krakowiak zwischendurch immer wieder kleine Gaben an die schnellsten Ted-Abstimmer: Kugelschreiber, Blöcke, Schlüsselbänder, Kartenspiele oder Taschen. Freilich alle mit Reklame für Europa. Denn nichts anderes ist das Quiz: eine Werbetour für die EU.