Investor Rudi Häussler hat für sein liebstes Projekt Insolvenz angemeldet. Betroffen sind die Villa Berg und der Fernsehstudiotrakt des SWR.

Stuttgart - Dass Rudi Häussler nach der Insolvenz vieler Firmen seiner Gruppe sein geplantes exklusives Wohnungsbauprojekt im Park der Villa Berg nicht mehr würde stemmen können, ist bereits seit Monaten vermutet worden. Jetzt besteht Gewissheit, denn Häussler hat auch für sein Lieblingsprojekt Insolvenz angemeldet, wie jetzt bekannt wurde. Betroffen ist sowohl die denkmalgeschützte Villa Berg wie auch der Fernsehstudiotrakt des SWR im Park. Der Insolvenzverwalter sucht bereits nach einem neuen Käufer. "Unser Ziel ist, einen Investor zu finden, der alle drei betroffenen Projektgesellschaften übernimmt, es werden bereits mit mehreren Interessenten Gespräche geführt", sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters Michael Pluta auf Anfrage.

 

Zum Verständnis: Häussler hat die vom SWR erworbenen Immobilien drei Projektgesellschaften zugeteilt. Eine beinhaltet das Erbbaurecht an der SWR-Garage, für diese Gesellschaft ist bereits ganz offiziell das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Die beiden anderen Gesellschaften - eine für die Studios, eine für die Villa Berg - sind noch im vorläufigen Verfahren.

Die Situation gilt als speziell und kompliziert

Wie berichtet, hat Häussler für Villa und Studios seinerzeit dem Vernehmen nach fünf bis sechs Millionen Euro bezahlt. Die Situation gilt als sehr speziell und kompliziert. Denn abgesehen von der maroden Villa, deren von der Stadt gewünschter Erhalt teuer werden wird, ist der Studiokomplex laut Baureferat bis jetzt in seiner Nutzung auf den Rundfunk beschränkt. Das bedeutet, ohne Genehmigungen und Befreiungen der Stadt und Zustimmung des Gemeinderats läuft an dieser Stelle so gut wie gar nichts. Zudem gilt der 180 Meter lange Bau, der zwei Drittel seiner 251Räume und sechs Stockwerke unter der Erde versteckt, schon allein aufgrund seiner Besonderheiten als schwierige Immobilie.

Der SWR hat die Studios noch bis Mitte nächsten Jahres gemietet. Für die Zeit danach ist auch eine Zwischennutzung im Gespräch, etwa durch kreative Existenzgründer, die bisher noch in der alten Bahndirektion ihre Räume haben und nach Ersatz Ausschau halten. Die Stadt hielte eine solche Nutzung für denkbar, vom Insolvenzverwalter war dazu aber keine Stellungnahme zu erhalten.