Halbjahresbilanz beim Stuttgarter Autozulieferer Mahle. In diesem Jahr soll der Umsatz um elf Prozent auf 5,8 Milliarden Euro steigen.

Stuttgart - Nach einem starken ersten Halbjahr rechnet der Autozulieferer Mahle mit einem abgeschwächten Wachstum in der zweiten Jahreshälfte. Der Umsatz des Kolbenspezialisten ist in den ersten sechs Monaten um 18,9 Prozent oder 472 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen und beträgt nun knapp drei Milliarden Euro. „Dieses extrem gute Ergebnis ist ein Sonderfall und lässt sich im zweiten Halbjahr und 2012 so nicht fortführen“, sagte der Mahle-Chef Heinz Junker am Montag bei einer Pressekonferenz in Stuttgart.

 

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Junker ein Wachstum von elf Prozent auf dann 5,8 Milliarden Euro (Vorjahr: 5,3 Milliarden Euro). Grund für das gute Ergebnis ist laut Junker vor allem der europäische Automobilmarkt, der sich erholt hat. Während Mahle im ersten Halbjahr weltweit mehr Stellen geschaffen hat, ist die Zahl der Mitarbeiter in Deutschland nur wegen der Konsolidierung der Industriesparte des Automobilzulieferers Behr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. In der Krise habe Mahle trotz Umsatzeinbußen wenig Personal abgebaut, deshalb wachse die Beschäftigtenzahl nun auch nicht so stark wie der Umsatz, sagte Junker. Insgesamt beschäftigt Mahle weltweit 49.103 Mitarbeiter (2010: 44.799), davon 9181 in Deutschland (2010: 8440). Von Behr kamen 840 Beschäftigte.

Aktuell seien die Kapazitäten der meisten Werke weltweit gut ausgelastet. Im ersten Halbjahr ist der Umsatz in allen Ländern, in denen Mahle aktiv ist, gestiegen. Dazu zählen Europa (51 Prozent), Nordamerika (17 Prozent), Südamerika (13 Prozent) und der asiatische Raum (19 Prozent). Wegen des Erdbebens im japanischen Fukushima im März waren einige Gebäude und Produktionsanlagen beschädigt worden. Durch das Atomunglück sei zudem die Produktionskette gestört worden. Auch deshalb sei der relative Anteil des Asiengeschäfts am Gesamtumsatz um drei Prozentpunkte gesunken.