Das wird ein Knaller: Bis zu 10 000 Karten hätte Handball-Bundesligist TVB Stuttgart für das Derby gegen Balingen am Freitag (19.45 Uhr) in der ausverkauften Porsche-Arena verkaufen können.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - An diesem Freitag (19.45 Uhr) kommt es in der ausverkauften Porsche-Arena zu einem Handball-Derby der besonderen Art. Bei der Bundesliga-Partie zwischen dem TVB Stuttgart und HBW Balingen-Weilstetten geht es um mehr als nur zwei Punkte, es geht fast schon ums Überleben in der Liga. Ein Vergleich:

 

Die Ausgangslage Die aktuelle Konstellation macht das Spiel mehr als brisant – Abstiegskampf pur. Der Drittletzte trifft auf den Fünftletzten, der zwei Punkte (aber auch zwei Spiele) mehr auf dem Konto hat. Balingens Manager Wolfgang Strobel sagt: „Es macht keinen Sinn, uns gegenseitig den Druck zuzuschieben.“ Der lastet auf beiden Seiten, mehr noch aber beim TVB. „Aufgrund der Tabellensituation und des Heimvorteils sollten wir gewinnen“, sagt auch Trainer Markus Baur. Speziell zu Hause kann sich die Mannschaft keine leichtfertigen Niederlagen – wie zuletzt gegen Erlangen und Melsungen – mehr erlauben. Zumal der TVB mit einem Sieg am Gegner vorbeiziehen würde.

Die Mannschaft Beide Vereine sind mit gewissen Ambitionen in die Saison gegangen. Der Abstiegskampf war zwar eingeplant, aber parallel auch der Blick Richtung Mittelfeld. Strobel: „Im Lauf der Saison waren wir weitgehend auf Augenhöhe.“ Beide Mannschaften können – nach vielen Verletzungsproblemen in der Hinserie – aktuell nahezu in Bestbesetzung antreten, auch wenn beim HBW neben den Langzeitverletzten Dennis Wilke und Julian Krieg auch Markus Stegefelt fehlt. Dennoch ist nicht einmal der Einsatz des Weltmeisters Pascal Hens sicher, der zuletzt gegen Coburg zwar fit, aber aufgrund der Trainingsleistungen eben nicht im Kader war. Beim TVB sind wieder alle drei Linkshänder – Lobedank, Celebi und M’Bengue – an Bord, sodass Baur fast etwas die Qual der Wahl besitzt.

Die Schlüsselpositionen Wichtige Rollen spielen im Handball die Torhüter und Spielmacher. Beide Male scheint Stuttgart Vorteile zu haben. Während Balingens Martin Strobel im Rückraum eher als Stratege gilt, ist Michael Kraus nach wie vor ein impulsiver Leadertyp. „So ein torgefährlicher und kreativer Spieler fehlt uns“, sagt HBW-Trainer Rúnar Sigtryggsson. Bei den Torhütern hat der Isländer nach der Nachverpflichtung des Weißrussen Viachaslau Saldatsenka – neben Tomas Mrkva und Peter Johannesson – zwar Alternativen, aber eben nicht die Qualität eines Jogi Bitter, „der auch mal 20 Bälle hält“, so Strobel.