Der Bundesligist TVB Stuttgart verliert sein Heimspiel gegen Frisch Auf Göppingen deutlich mit 23:31.

Stuttgart - Blaue Nacht“ – das hat der TVB 1898 Stuttgart als Motto für das Derby in der Handball-Bundesliga gegen Frisch Auf Göppingen ausgewählt. Blaue Trikots, blaue Klatschpappen, blaue Sitze – die TVB-Vereinsfarbe war am Mittwochabend in der mit 6211 Zuschauern ausverkauften Stuttgarter Porsche-Arena omnipräsent. Das „Blaue Wunder“ für Göppingen konnten die Bittenfelder indes nicht präsentieren – der Favorit aus Göppingen siegte mit 31:23 (14:12). „Ich bin etwas überrascht, dass es so deutlich war“, sagte der Göppinger Kapitän Manuel Späth.

 

In den ersten 30 Minuten war es das noch nicht. Die Bittenfelder starteten effektiv und führten nach zehn Minuten mit 5:3. Es waren die beiden Rückraumschützen Lars Friedrrch und Dominik Weiß, die mit ihren zusammen sieben Toren vor der Pause den Aufsteiger im Spiel hielten. Und Frisch Auf?

Die Göppinger mussten in der Halbzeitpause bei zwölf Gegentreffern über ihre Deckungsarbeit keine langen Debatten führen.In der Offensive indes waren sie auf der Suche nach dem Schwung, mit dem sie zuletzt auch den Deutschen Meister aus Kiel besiegt hatten. Die unterschiedlichen Formationen, die der Frisch-Auf-Trainer Magnus Andersson aufs Spielfeld schickte, mühten sich lange auf der Suche nach dem Tempo, das den Göppinger Angriff in den vergangenen Spielen attraktiv gemacht hatte. Von Einzelaktionen lebte ihr Spiel, nicht von Inspiration. Aber das genügte. „Ab Mitte der ersten Hälfte hatten wir es im Griff und haben dominiert“, sagte Späth.

Göppingen spielt mit kühler Routine

Die Bittenfelder konnten nach der Pause nicht mehr zulegen, was notwendig gewesen wäre. Im Gegenteil. Zu viele Fehlpässe und Fehlwürfe summierten sich. „Die erste Hälfte war ja ganz ordentlich“, sagte der beste TVB-Werfer Dominik Weiß (6 Treffer), „aber wir schießen nicht genug Tore.“ Auch den letzten Moment, um zu verkürzen und die Halle nochmals zu motivieren, ließ der TVB erstaunlich harmlos verstreichen. Beim Stand von 14:18 (36. Minute) gelang es den Bittenfeldern nicht, einen Vorteil aus einer doppelten Zeitstrafe – eine davon ging auf das Konto von Andersson – zu ziehen. „Wir hatten den breiteren Kader und konnte viel durchwechseln. Das hat uns in der zweiten Hälfte klare Vorteile verschafft“, sagte Späth.

Danach fehlte gegen die nun mit kühler Routine aufspielenden Göppinger der Glaube, noch etwas bewegen zu können. 15:19 (38.), 18:25 (47.), 20:29 (54.) – der TVB musste am Ende froh sein, dass Frisch Auf, das in Andreas Berg (7 Tore) seinen erfolgreichsten Werfer hatte, nachlässig wurde. Für Dominik Weiß, dessen Vater Willi viele Jahre für Frisch Auf auflief, war dieses Derby auch ohne „Blaues Wunder“ ein großartiges Erlebnis. Aber, sagte er, „ich freue mich jetzt schon auf das Rückspiel. Mit der Halle in Göppingen verbinde ich sehr viel.“