Der Württembergligist sichert sich – nach interner Kritik – mit dem äußerst knappen 31:29-Heimsieg gegen die SG Schozach-Bottwartal zwei wichtige Punkte. Die Partie im Leonberger Sportzentrum ist bis zur letzten Sekunde offen.

Leonberg - Das ist im wahrsten Sinne des Wortes eine richtig enge Kiste gewesen – der 31:29-Erfolg (13:13) der SG Leonberg/Eltingen in der Württembergliga gegen die bis dato punktgleiche SG Schozach-Bottwartal. Und so ausgelassen wie am Samstagabend im Sportzentrum hat man den Leonberger Trainer Frank Ziehfreund selten nach einem Sieg jubeln sehen. Ein richtig schwerer Stein schien ihm vom Herzen gefallen zu sein. „Dass wir ein Stück Arbeit mit diesem Gegner haben würden, davon bin ich ausgegangen. Hut ab vor meinen Jungs, die nach zuletzt zwei schweren Spielen eine fantastische Leistung gezeigt haben“, sagte Ziehfreund und war sichtlich erleichtert. „Meine Mannschaft hat mit diesem Spiel gezeigt, dass sie noch da ist.“

 

Nach der Niederlage gegen den TV Bittenfeld II und dem Unentschieden beim Schlusslicht TV Flein wurde in Form einer öffentlichen Rundmail ordentlich Druck auf Mannschaft und Trainer ausgeübt. Der sportliche Leiter Werner Neuffer, der am Samstag nicht im Sportzentrum war, hatte an alle eine Warnung ausgesprochen (wir berichteten). Ob der Sieg eine Antwort auf seine Worte war, konnte und wollte Frank Ziehfreund nicht beantworten. Für ihn zählen allein die beiden gewonnenen Punkte. „Wir haben 31 Tore gegen eine gute Abwehr und gegen einen guten Torwart erzielt.“ Hinzu kam das Quäntchen Glück, das die SG Schozach-Bottwartal im Vorrundenspiel bei einem knappen 26:25-Sieg hatte. Genauso eng war das zweite Aufeinandertreffen. Die Gäste mussten krankheitsbedingt auf Lukas Volz verzichten, der zuletzt beim 29:27-Heimsieg von Schozach-Bottwartal gegen den TSV Schmiden allein zwölf Tore erzielt hatte. Deshalb lief kurzfristig erstmals wieder Philipp Groll nach seiner Knieverletzung auf – und konnte sich mit Sicherheit noch nicht in Bestform präsentieren. Der Beginn war auf beiden Seiten von Nervosität und Fehlwürfen geprägt. Erst in der dritten Spielminute fiel der erste Treffer für die Gäste. Marco Schilpp brachte seine Mannschaft in Führung. Bis zur Halbzeitpause legte Schozach-Bottwartal stets vor.

Leonberg schaffte es, dran zu bleiben, konnte aber nicht die Führungsarbeit übernehmen. Immer wieder führten technische Fehler im Angriff zu schnellen Kontern der Gäste. Hinzu kam das Pech bei einigen Pfostentreffern. Zudem war der starke zweitligaerfahrene Torhüter Benjamin Krotz eine feste Größe im Rückraum, der einige Male in Mann-gegen-Mann-Aktionen den Kasten sauber hielt. Bis zum Halbzeitpfiff stand es dann Unentschieden. Das 11:11 erzielte Jakob Ulrich, der wieder einmal mit seinem Spiel am Kreis Akzente setzte und am Ende insgesamt neun Treffer zum Sieg beitragen konnte. Auch in der zweiten Hälfte konnte sich kein Team absetzen, diesmal legten aber stets die Gastgeber vor. Jakob Ulrich brachte seine Mannschaft erstmals mit 14:13 in Führung (31.). Schozach-Bottwartal blieb den Leonbergern stets an den Fersen. Drei Minuten vor Schluss verwandelte Christian Auer einen Siebenmeter zum scheinbar vorentscheidenden 30:26. Dennis Saur (2x) und Christian Zluhan (der insgesamt zehnmal traf) brachten die Gäste wieder auf 30:29 heran. Noch einmal Spannung pur. Der Leonberger Lars Neuffer musste mit einer Zweiminuten-Strafe vom Platz. Dennis Saur vergab den fälligen Siebenmeter. Noch immer 30:29.

Es waren 17 Sekunden zu spielen, das Spiel weiter offen. Frank Ziehfreund nahm eine Auszeit. Leonberg im Ballbesitz, Ladislav Goga spielte mit einem langen Pass den nach vorne laufenden Dominik Fischer an – der eiskalt zum 31:29-Sieg verwandelte. Jubelnd lagen sich die Leonberger in den Armen. Eine große Last schien abgefallen zu sein. SG Leonberg/Eltingen: Keller, Weihing, Rilling (1), Binder (2), Maresch, Nicolau, Mücke, Neuffer (5/1), Merkle (1), Kilper, Ulrich (9), Fischer (6), Goga, Auer (6/4).