Der Handball-Bezirksligist TV Oeffingen spielt in zwei Entscheidungspartien gegen den tus Stuttgart um den Sprung in die Landesliga.

Oeffingen - Dreimal sind die Handballer des TV Oeffingen in den vergangenen elf Jahren zu Aufstiegsspielen angetreten. Immer mit dem Ziel, den Sprung in die nächsthöhere Klasse auf Umwegen zu erreichen. Immer sind sie daran am Ende allerdings gescheitert. 2001, 2004 und 2006. Jetzt, im Jahr 2012 und beim vierten Anlauf in den vergangenen elf Jahren, soll für sie alles anders, alles besser werden.

 

Bis zu 150 Fans fahren nach Stuttgart mit

Nach den zwei Partien gegen den tus Stuttgart wollen die Oeffinger Handballer in die Landesliga aufsteigen. Beide Teams gehen als Zweitplatzierte ihrer Bezirksliga-Staffel in das Hinspiel am Sonntag (17 Uhr) in der Stuttgarter Ruth-Endress-Sporthalle und in das Rückspiel am Samstag darauf (20 Uhr) in der Oeffinger Sporthalle. Akribisch hat sich die TVOe-Mannschaft mit ihrem scheidenden Trainer Costica Neagu auf den Gegner vorbereitet, etwa zwei Testspiele absolviert. Zunächst gegen den TSV Zizishausen aus der Württemberg-Liga, dann gegen die HG Steinheim-Kleinbottwar aus einer anderen Bezirksliga-Staffel. Beide Spiele haben die Oeffinger gewonnen. Nur was hilft die gewissenhafte Vorbereitung, das Wissen um die Qualitäten des Gegners (vor seiner Zeit beim TV Oeffingen war Costica Neagu Trainer beim tus Stuttgart), wenn am 28. April in der Oeffinger Sporthalle nicht das Heimteam jubelt?

An dieses Szenario – an eine Fortsetzung des Fluchs – wollen sie beim TV Oeffingen gar nicht erst denken. Zu groß ist die Euphorie im Umfeld, so nahe das bisher unerreichte Ziel Landesliga (noch nie hat eine Mannschaft des TVOe in dieser Klasse gespielt). Wenn am Sonntag das Hinspiel in der Halle unterm Fernsehturm stattfindet, werden die Gäste von bis zu 150 Zuschauern begleitet. Fast 100 davon machen sich in zwei Reisebussen auf den kurzen Weg nach Degerloch. Noch gibt es einige Restplätze (nähere Informationen zu Anmeldung und Treffpunkt gibt es im Internet unter www.oeffingen-handball.de), bis Sonntag dürften die Busse aber voll sein.

Der Gegner wird von dem Ex-Profi Elmir Mekic angeführt

Maximale Unterstützung, maximaler Erfolg? Abzuwarten bleibt sicherlich, wie die Oeffinger mit dem ehemaligen Profi Almir Mekic zurechtkommen. Der 40-jährige Spielertrainer des tus Stuttgart hat eine lange Karriere hinter sich. Einst warf er unter anderem für Frisch Auf Göppingen in der Bundesliga Tore. Heute ist der wuchtige Rückraumspieler weniger für Tore, dafür mehr für die Vorbereitung der Treffer zuständig. Seine präzisen Anspiele gilt es für die Oeffinger zu unterbinden. „Das wäre der erste Schritt“, sagt Costica Neagu. Dem ehemaligen rumänischen Nationalspieler standen in den vergangenen Wochen während der Vorbereitung auf die Aufstiegsspiele nicht alle Akteure uneingeschränkt zur Verfügung. So fehlten die Brüder Jan und Marius Stolper sowie Stefan Straub und Nico Baumgart gleich bei mehreren Trainingseinheiten. Während Jan Stolper und Nico Baumgart nur aus privaten Gründen passen mussten, plagen Marius Stolper und Stefan Straub seit Längerem hartnäckige Blessuren. Ob beide am Sonntag im ersten Aufstiegsspiel gegen den tus Stuttgart mitwirken können, entscheidet sich wohl erst kurzfristig.

Zwei, die zuletzt fast immer im Training waren, sind der Torsteher Sven Kollartschik und der Rückraumspieler Christoph Keller. Die beiden erfahrensten Akteure im Team sind die einzigen, die mit dem TV Oeffingen bereits die Aufstiegsspiele in den Jahren 2001, 2004 und 2006 bestritten und die Enttäuschung schon dreimal miterlebt haben. Ein viertes Mal in elf Jahren wollen die zwei Routiniers – und nicht nur die beiden – das deshalb unbedingt vermeiden. Mit den vielen Fans im Rücken soll 2012 alles anders, alles besser werden.