Zu Beginn der Saison übernimmt Peter Gubesch die erste Herren-Mannschaft der Spvgg Renningen in der Bezirksklasse und führt sie an die Tabellenspitze. Das Spiel gegen seinen ehemaligen Leonberger Verein bringt die Vorentscheidung.

Renningen - Der Punktgewinn mit dem 27:27-Unentschieden gegen die SG Leonberg/Eltingen II am vorletzten Spieltag hat der Spvgg Renningen gereicht, um vorzeitig die Meisterschaft in der Handball-Bezirksklasse und den Aufstieg in die Bezirksliga feiern zu dürfen. Nach dem Abpfiff kam Renningens Trainer Peter Gubesch auf den Abteilungsleiter Jürgen Widmann zu und sagte mit einem breiten Grinsen: „Mission erfüllt.“ Erst zu Beginn dieser Saison ist er zur Sportvereinigung gewechselt und kehrte der SG Leonberg/Eltingen den Rücken, wo er lange Jahre als Coach aktiv war - zuletzt sowohl im Jugendbereich als auch bei den Herren I als Co-Trainer. Insofern sei das Derby zu Hause in der Rankbachhalle gegen seinen ehemaligen Verein emotional kein einfaches Spiel gewesen. „Ich habe viele der Leonberger Spieler in der Jugend betreut und kenne sie sehr gut, deshalb wünschte ich mir ein knappes Ergebnis, natürlich mit gutem Ende für meine Renninger. Mit dem Unentschieden kann ich also gut leben“, sagte der 47-Jährige.

 

Dass es auf Anhieb mit dem Aufstieg klappen würde, damit konnte Gubesch vor der Saison nicht unbedingt rechnen. „Es gab ein paar Veränderungen, ich musste die Mannschaft erst zusammenführen“, sagt Gubesch. So kehrte beispielsweise Luca Blech wieder ins Team zurück, obwohl er aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere schon beenden wollte. Yannic Hille und Leon Tomaszewski fielen zunächst mit Kreuzbandriss- beziehungsweise -anriss verletzt aus. Beide spielen auf der Position im Rückraum links, also musste Gubesch hier eine Lösung finden. Mit Fabian Maisch hat er einen variablen Teamplayer. Der 30-Jährige ist der Älteste im Team, der schon mit der HSG Schönbuch in der Landesliga spielte. In der A-Jugend wurde er mit dem TV Kornwestheim deutscher Vize-Meister.

Favorisiert waren zu Beginn der Bezirksklasse-Saison weder die Rutesheimer noch die Leonberger. Dieser Zweikampf entwickelte sich erst später. Zunächst stand die SKV Rutesheim ganz oben, auch die Spvgg Mössingen II war gut im Rennen um die vorderen Plätze. Dann gewann die Mannschaft um Trainer Peter Gubesch zweimal gegen die SKV Rutesheim und knöpfte ihr die vier Punkte ab. Damit veränderte sich auch die Tabellensituation. Das letzte Saisonspiel am kommenden Wochenende auswärts bei der SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell II ist für die Spvgg Renningen nur noch die Kür.

Für den Abteilungsleiter Jürgen Widmann kommt die Meisterschaft nicht allzu überraschend. Er sieht die Mannschaft in absehbarer Zeit sogar in der Landesliga. „Das Potenzial ist da“, sagt Widmann. Dann würde das Team an vergangene erfolgreiche Handballzeiten anschließen, als Renningen vor mehr als 15 Jahren in der Landesliga zuhause war. Mit Torwart Achim Günter, Andreas Hille, Jürgen Widmann, Stefan Ulrich oder Marc Wagner war die Spvgg ein schlagkräftiges Team. Der Umbruch folgte, als einer nach dem anderen dem Leistungssport altersbedingt den Rücken kehrte. Renningen rutschte ab, in die Bezirksliga, dann in die Bezirksklasse. „Wir haben nie Spieler von außen geholt, das können wir uns gar nicht leisten, sondern immer unsere eigenen Jugendspieler ausgebildet“, sagt Widmann.

Mit dem Trainer Wolfgang Wagner, der aus Magstadt wieder zurück an den Rankbach kehrte, gelang in den vergangenen Jahren zweimal der Aufstieg in die Bezirksliga. Doch dort konnte sich die Mannschaft nicht halten. „Der Klassenerhalt wird jetzt das vorrangige Ziel sein“, sagt Jürgen Widmann. Eine Voraussetzung hierfür ist bereits geschaffen: Die Mannschaft wird zusammen bleiben. „Und vielleicht kommt ja der eine oder andere dazu“, sagt der Abteilungs-Chef Jürgen Widmann.