Der ehemalige Chef des Bezirks Achalm-Nagold, Rolf Kindler, bekommt die Landesehrennadel. Den Rahmen der Ehrung bildet der traditionelle Neujahrsempfang der Heimatgemeinde des 69-Jährigen – Magstadt.

Leonberg - D

 

en Rahmen für die Ehrung bildete der traditionelle Neujahresempfang der Heimatgemeinde des 69-jährigen Rolf Kindler. Magstadts Bürgermeister Hans-Ulrich Merz überreichte die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg zusammen mit Hans Artschwager (Hildrizhausen), Präsident des Handballverbandes Württemberg (HVW), der mit der Vertreterin der Bezirksjugend, Andrea Steegmüller, die Laudatio auf Kindler hielt.

„Als Sportler, Schiedsrichter, Kampfrichter, aber insbesondere auch als Sportfunktionär mit Leib und Seele hat sich Rolf Kindler seit annähernd einem halben Jahrhundert in den Dienst seines Heimatvereins SV Magstadt, des Bezirks Achalm-Nagold und des Handballverbands Württemberg gestellt.“ Bereits als aktiver Handballer im Jahr 1966 übernahm Rolf Kindler im SV Magstadt erste ehrenamtliche Aufgaben als Jugendbetreuer und Jugendleiter. Von 1969 an war er aktiver Schiedsrichter, im Handballkreis Nagold bekleidete er von 1982 bis 1989 das Amt des Schiedsrichterwartes. Von 1979 bis 1982 war Kindler bereits als Männer-Spielwart für den Nagolder Kreis mit damals rund 30 Vereinen tätig. Damals begann auch die enge Zusammenarbeit mit dem Technischen Leiter des Bezirks, Karl-Heinz Berkemer (Calw), der den Spielbetrieb im Kreis Nagold bereits seit den 60er Jahren organisierte. Rolf Kindler: „Wir haben die Angelegenheiten im Bezirk eigentlich immer sauber im Lot gehabt.“ Berkemer, der bis zum vergangenen Jahr mit Kindler das Führungsduo im Bezirk bildete, war ebenfalls in der Magstadter Gemeindehalle zugegen.

Im Jahr 1991 übernahm Rolf Kindler den Vorsitz im Kreis und trieb 2000 nachhaltig die Fusion mit dem Kreis Achalm voran. „Ein besonderes Anliegen war ihm die Förderung des Handballnachwuchses. Bezirks- und Minispielfeste, VR-Talentiade, der Grundschul-Aktionstag – der Bezirk Achalm-Nagold war immer dabei, neue Wege zu gehen“, stellte der HVW-Präsident Hans Artschwager fest. Als Mitglied des Präsidiums habe er „wesentlichen Anteil an der Einwicklung unserer Sportart“, so Artschwager.

Er ging dabei besonders auf die Rolle von Kindler als „Präsidentenmacher“ ein. „Sowohl mein Vorgänger und Ehrenpräsident Bernhard Bauer – wie auch ich selbst sind durch sein Werben für die Aufgabe der Führung des HVW ermutigt worden“ (Artschwager). Mit mehr als 12 000 Mitgliedern ist der Bezirk, den Kindler im Juni 2016 an Eberhard Gloger (Ehningen) übergab, der zweitgrößte im Verband Württemberg. Unter den derzeit 425 Mannschaften sind 300 Mini- und Jugendteams und über 200 Schiedsrichter.

Eine emotionale Rede hielt Jugendvertreterin Andrea Steegmüller (SV Magstadt). Rolf Kindler sei einer der Menschen, „die mehr tun als ihre Pflicht.“ Sie brach vor allem eine Lanze für das Ehrenamt. Denn es gäbe Menschen, „die sich lauthals gebärden, aber noch nie etwas für andere oder die Allgemeinheit getan haben.“ Steegmüller: „Die Welt lebt aber nicht von diesen Menschen und sie überlebt auch nicht mit diesen Menschen. Die Welt lebt von den Menschen, die etwas tun und anpacken, überall, wo jemand gebraucht wird.“