Spannung pur in der Scharrena: der Handball-Bundesligist TVB Stuttgart hat im Abstiegsduell gegen Eisenach 30:230 gespielt. Dabei musste der Neuzugang Viorel Fotache vorzeitig vom Feld.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Sonntag – Am vergangenen Sonntag beim Handball-Derbysieg in Balingen jubelte er noch inkognito mit, am Freitagabend war er dann zwar im offiziellen Dress des TVB Stuttgart, aber beim Spielende gar nicht mehr in der Halle. Die Rede ist von Viorel Fotache, dem Neuzugang des Bundesliga-Neulings. Der Rumäne war sich schon seit einigen Tagen mit dem Verein einig, gestern Vormittag traf dann endlich die lang ersehnte Freigabe seines Heimatverbandes ein. Eine Punktlandung also im Hinblick auf das wichtige Kellerduell gegen den Mitaufsteiger ThSV Eisenach, in dem er jedoch vorzeitig mit der dritten Zeitstrafe vom Feld musste.

 

Ein Handicap, so dass der TVB in einem dramatischen Spiel am Ende mit einem 30:30 (15:16) zufrieden sein musste. Fotache: „Für jeden Spieler ist die stärkste Liga der Welt eine Herausforderung, der ich mich gerne stelle.“ Wenn auch zum Einstand mit Licht und Schatten. Der 106 Kilo schwere Rechtshänder, der vom Champions-League-Teilnehmer Baia Mare kam, traf einmal die Latte, einmal das Tor – und deutete zumindest an, dass er die erhoffte Verstärkung ist. „Er entspricht dem Spielertyp, den wir noch gesucht haben“, sagt der Geschäftsführer Jürgen Schweikardt.

In dem Abstiegsduell wurde aber wieder einmal klar, dass der Verein eigentlich noch einen starken Mann zwischen den Pfosten benötigt, denn das Torhüterduo Dragan Jerkovic und Yunus Özmusul brachte es auf vier Paraden, zusammen wohlgemerkt. Da war es nur ein schwacher Trost, dass auch die beiden Gegenüber nicht viel besser agierten, wobei der eingewechselte Jan-Steffen Reditz in der Schlussphase noch zwei Bälle von Dominik Weiß (6 Tore) parierte, die sonst den Sieg bedeutet hätten.

So blieb es beim bereits fünften Unentschieden in dieser Saison, „das sich beide Mannschaften redlich verdient haben“, so der TVB-Trainer Thomas König. Dazu trugen auch die 14 Tore des überragenden Michael Spatz bei, der nur einen seiner acht Siebenmeter verwarf, während der zuletzt starke Linkshänder Djibril M’Bengue praktisch aus dem Spiel genommen wurde und nur einmal traf.

Der TVB lag schon 22:25 zurück und führte dann 28:27. „Am Ende kamen unnötige Härten auf“, sagte König, die vor allem Spielmacher Michael Schweikardt („Er hat uns am Ende gefehlt“, so König) zu spüren bekam, der mit blutender Nase vom Feld musste; dafür sah Eisenachs Adrian Wöhler die Rote Karte (57.) unter dem Pfeifkonzert der 2241 Zuschauer in der ausverkauften Scharrena, darunter die Bundesliga-Volleyballerinnen von Allianz. Die haben am Samstag (14 Uhr) an gleicher Stelle ihren Auftritt, gegen den Spitzenreiter Schwerin.