Dem Handel fehlen in der Innenstadt rund 25 Prozent Passanten im Vergleich zu 2007. Das trifft die Einzelhändler besonders hart, wie Handelsverbandspräsident Hermann Hutter bei der 10. Handelskonferenz im Geno-Haus sagte: „Denn 70 Prozent aller Einkäufe sind Impulseinkäufe.“

Stuttgart - Preisfrage: Wie viele Bilder wurden in Stuttgart beim WM-Spiel um Platz 3 im Stadion mit einem iPhone gemacht? Richtig: keines. Vor etwa zehn Jahren gab es kein iPhone. Insofern ist die Frage der 10. Handelskonferenz im Geno-Haus etwas kühn: „Wie kann der Handel im Jahr 2025 erfolgreich wirtschaften?“

 

Der erst vor vier Wochen gewählte Handelsverbandspräsident Hermann Hutter versuchte es trotzdem. Er nannte freilich das Zauberwort „Multichanneling“. Kurz: die Verbindung zwischen dem stationärem Handel und Online-Handel. Nicht minder wichtig seien jedoch die Rahmenbedingungen. Und da rückt immer stärker die schlechte Erreichbarkeit der Innenstadt in den Fokus. „Früher sind die Menschen im Schnitt 242-mal pro Jahr in die Stadt zum Einkaufen gegangen, heute nur noch 228-mal.“ Das sei bedeutsam, „denn 70 Prozent aller Einkäufe sind nicht geplant, sondern Impulskäufe. Daher ist die Passantenfrequenz so wichtig.“

Nichts spricht für eine Erholung

Harald Hepperle von der Kids Fashion Group stimmte dem zu: „Der Handel in Stuttgart tut sich mit dem Frequenzrückgang besonders schwer.“ Hepperle bezifferte den Rückgang im Zeitraum von 2007 bis 2014 auf 25 Prozent in ganz Deutschland. Allerdings machen die Königstraße oder andere Toplagen bei dieser Entwicklung keine Ausnahme. Daher klingt seine Prognose düster: „Es spricht nichts dafür, dass diese 25 Prozent Frequenz plötzlich zurückkommen.“ Allerdings könnten die Cityhändler wieder vom bevorstehenden Weihnachtsmarkt profitieren.