Die Umsätze legen in allen wichtigen Bereichen zu. Der Südwesten liegt im Bundestrend. Auch die Beschäftigung des Wirtschaftszweiges steigt leicht an.

Wirtschaft: Ulrich Schreyer (ey)

Stuttgart - Die Geschäfte im Handwerk laufen wie geschmiert. Im zweiten Quartal stiegen die Umsätze im zulassungspflichtigen Handwerk nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,2 Prozent. In genau derselben Höhe stiegen nach den Angaben des Statistischen Landesamtes auch die Umsätze des Handwerks in Baden-Württemberg. Weder der Berliner Zentralverband des Handwerks (ZDH) noch der Handwerkstag in Baden-Württemberg (BWHT) wollten allerdings ihre Prognose für das laufende Jahr erhöhen. Beide Organisationen erklärten, sie blieben bei ihren früheren Vorhersagen, nach denen 2016 ein Umsatzwachstum um zwei Prozent erwartet werde.

 

Am stärksten war das bundesweite Wachstum im zweiten Quartal nach den Angaben der Wiesbadener Statistiker mit einem Umsatzplus von 6,3 Prozent im Kraftfahrzeuggewerbe. Zu den Bereichen mit dem stärksten Wachstum zählten auch das Ausbaugewerbe, in dem die Umsätze um 6,8 Prozent stiegen sowie das Gesundheitsgewerbe mit einem Plus um 6,3 Prozent. Schwach schnitt dagegen das Lebensmittelgewerbe ab. Dort nahmen die Umsätze nur um 1,4 Prozent zu, die Zahl der Beschäftigten ging sogar leicht zurück. Insgesamt könnte sich nach der Entwicklung im zweiten Quartal bundesweit eine leichte Steigerung der Beschäftigungszahlen andeuten. Im vergangenen Jahr war die Zahl der Mitarbeiter trotz einer Umsatzsteigerung lediglich konstant geblieben.

Zahl der Beschäftigten im Südwesten steigt

Das Handwerk in Baden-Württemberg bleibt bei seiner früheren Vorhersage, der Umsatz im Südwesten werde um zwei Prozent wachsen. Möglicherweise könnte dieser Wert aber übertroffen werden: „Wir sind positiv gestimmt“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Baden-Württembergischen Handwerkstags (BWHT), Oskar Vogel. Die Zahl der Mitarbeiter werde voraussichtlich um ein Prozent zunehmen. „Wir könnten

35 000 zusätzliche Mitarbeiter einstellen“, meinte Vogel. Dies werde aber durch den Mangel an Facharbeitern verhindert. In Baden-Württemberg, erzielte nach den Angaben des Statistischen Landesamts im zweiten Quartal, ähnlich wie im Bund, das Kraftfahrzeuggewerbe den stärksten Umsatzzuwachs. In diesem Bereich stiegen die Erlöse um 7,7 Prozent. Knapp dahinter folgten mit einem Wachstum um 7,4 Prozent das Bauhauptgewerbe, indem im wesentlichen Rohbauten erstellt werden sowie das Ausbaugewerbe mit Malern, Elektrotechnikern, Tischlern oder Klempner, wo die Umsätze um 7,1 Prozent wuchsen. Wie bundesweit schnitt auch im Südwesten das Lebensmittelgewerbe mit Bäckern und Metzgern schlecht ab und konnte nur ein Umsatzplus um 0,3 Prozent erzielen. Im Gegensatz zur bundesweiten Entwicklung nahm die Zahl der Mitarbeiter im Lebensmittelgewerbe aber nicht ab, sondern stieg leicht an.