Das alte Klavier des Hans-Rehn-Stifts war nicht mehr zu retten, die Renovierung hätte sich nicht gelohnt. Einem Aufruf des Pflegeheims auf der Rohrer Höhe, Geld für ein neues Instrument zu geben, folgten zwei Groß- und viele Kleinspender.

Rohr - Geben Sie dem Mann am Klavier noch ein Bier. Sagen Sie ihm, es wär von mir. Spielen soll er mir dafür, das Lied von dem Mann am Klavier. Dann kriegt er von mir dafür noch ein Bier.“ Diese Zeilen stammen aus dem bekannten Schlagerlied des Sängers Paul Kuhn. Mit ihnen hatte das Hans-Rehn-Stift in einem Spendenaufruf um Geld für ein neues Klavier geworben, und am vergangenen Montag haben die Sängerin Jeschi Paul und der Pianist Werner Lener sie zum Besten gegeben – freilich auf einem neuen Klavier.

 

Das alte Klavier zu reparieren, das in der Cafeteria des Pflegeheims auf der Rohrer Höhe stand, wäre in etwa gleichbedeutend damit gewesen, Geld zum Fenster hinauszuwerfen. Diese klare Ansage erhielt das Hans-Rehn-Stift von einem Gutachter, der das mehr als 90 Jahre alte Gerät untersucht hatte. „Wir haben daher vergangenen Herbst in unserem Mitteilungsblatt, dem Rehn-Boten, einen Aufruf veröffentlicht, für ein neues Klavier zu spenden“, erzählte Jens Eckstein, der Leiter des Hans-Rehn-Stifts. Mit Erfolg: „Bis Weihnachten sind rund 8000 Euro eingegangen.“

Kunst und Kultur vor Ort unterstützen

Mit 5000 Euro stemmt die Scharr-Stiftung den größten Anteil. 1000 Euro sind von der Locher-Stiftung, die der ehemalige Vaihinger Bezirksvorsteher Herbert Burkhardt betreut. Der wiederum war es auch, der Gisela Scharr auf den Spendenaufruf aufmerksam gemacht hatte. „Mir war sofort klar, dass wir einen Beitrag dazu leisten“, sagte Gisela Scharr. Bereits vor rund 30 Jahren habe man einen Grundstock für den Konzertflügel des Hauses gestiftet.

„Wir engagieren uns gerne im Stadtbezirk und identifizieren uns mit der Einrichtung“, so Scharr weiter. Und: „Sich um ältere Menschen und Kinder kümmern, ist wichtig“, sagte sie. Darüber hinaus sei es ihnen als Stiftung ein Anliegen, Kunst und Kultur zu fördern. Die Bewohner des Hans-Rehn-Stifts kämen nun wieder in den Genuss von schöner Klaviermusik. Auch Herbert Burkhardt ist von der Sache überzeugt: „Ich bin öfter bei Veranstaltungen hier. Als ich den Aufruf im Rehn-Boten las, habe ich dies als unterstützenswert empfunden und weitergetragen.“ Aus diesem Grund habe auch die Locher-Stiftung einen Teil beigesteuert. Diese ist der letzte Wunsch eines Vaihinger Bürgers, dessen Grundbesitz nach seinem Tod verkauft wurde. Die Stiftung ist laut Satzung verpflichtet, Einrichtungen und Projekte vor Ort zu fördern.

Gerhard Fürst vom Förderverein Hans-Rehn-Stift bedankte sich bei allen Spendern und freute sich über „das glänzende Stück“, das nun in der Cafeteria seine Heimat gefunden hat. Gekostet hat das neue Klavier letztlich nur 6000 Euro. Den Rest werde man für das Stimmen oder andere Wartungsarbeiten nutzen, sagte Eckstein.