Sie standen sich im Finale der TV-Kochshow „Küchenschlacht“ am Herd gegenüber: Harry Grötz aus Riedenberg und Jenny Höhne. Sie hat im März gewonnen, was ihn nicht davon abgehalten hat, sie zu einem privaten Kochabend einzuladen.

Riedenberg - Naserümpfend verzieht die junge Frau das Gesicht. Nach ihrem Geschmack fehlt es dieser Salatsoße an Essig, Zitronensaft und vor allem an Pfeffer. Harry Grötz hat sie gemixt, und Jenny Höhne meint es nur gut. Die beiden stehen an jenem Abend nämlich in Freundschaft zusammen am Herd in Riedenberg, vor einem halben Jahr waren sie hingegen Konkurrenten bei der ZDF-Sendung „Die Küchenschlacht“.

 

Die Konkurrenten haben sich gleich gut verstanden

Jenny Höhne hat es gemeinsam mit Harry Grötz aus Riedenberg im vergangenen März bis ins Finale der Kochshow geschafft – und sogar gewonnen. Schon während der Dreharbeiten hatten sich die beiden damals geschworen, irgendwann einmal ihre ganz private Küchenschlacht auszurichten. „Wir haben uns einfach auf Anhieb verstanden“, sagt Grötz.

Also ist die 22-jährige Gewinner sechs Monate nach Drehschluss extra aus Köln angereist. Denn das beschauliche Haus von Grötz und seinem Lebensgefährten in Riedenberg steht – was die Ausstattung betrifft – dem Kochstudio in Hamburg in fast nichts nach: Zwei Küchen geben dem Hobbykoch ausreichend Raum, um seine Kochkünste zu entfalten, und in seinem eigenem Gemüse- und Kräutergarten erntet Grötz Kräuter der Saison. In die Kräuterkunde hat ihn seine Schwiegermutter eingeführt, erklärt er. „Für meine Gerichte verwendet ich nur die besten Zutaten“, sagt er. „Einkaufen im Supermarkt kommt für mich deshalb nicht infrage, ich kaufe nur Qualitätsfleisch aus der Metzgerei.“

Höhne ist da etwas bescheidener: Die frischgebackene Diplom-Finanzwirtin hat während ihrer Studienzeit unter der Woche auf Fleisch verzichtet und vegetarisch gekocht, das sei günstiger. „Dafür habe ich mir dann am Wochenende ein ausgefallenes Gericht mit gutem Fleisch und qualitativen Zutaten gegönnt“, erzählt sie.

Grötz verschätzte sich

In der Kochshow setzte sich Höhne mit ihrer Version von Horst Lichters Fisch-Rezept durch: gebratener Heilbutt mit Zucchinihaube und einem Safranrisotto. Während sie bis zur letzten Minute mit dem Coach Lichter an ihrem Fisch feilte, verschätzte sich Grötz. Er tauschte mit dem Moderator Alexander Kumptner die Rollen, „leider ist mir dabei mein Risotto verkocht“, gesteht der ehrgeizige Hobbykoch.

Wie ihr Ergebnis geschmeckt hat, wussten sie nur vom Hörensagen. Die Gerichte der Kandidaten werden nämlich nach der Sendung vom Publikum verspeist. „Wir selbst haben nie auch nur einen Bissen probieren können“, erinnert sich Höhne. Das ist mit der Grund, warum sich die beiden an diesem Abend zur Küchenschlacht jenseits der Kamera in Riedenberg treffen. „Ich wollte unbedingt mal Harrys berühmte Mozzarellabällchen probieren“, sagt sie.

Sie hat für das Wiedersehen einen spanischen Mandelkuchen gebacken, natürlich direkt vor Ort. Beim Gedanken an den Kuchen springt sie plötzlich auf, denn obwohl die Backzeit noch nicht überschritten ist, riecht es ein bisschen verbrannt. „Jeder Herd ist eben anders“, stellt sie fest.

Stressiges Kochen vor Publikum

Als Vorbereitung für die Show haben beide ihre Rezepte auswendig gelernt und zig Male vorher zu Hause gekocht. „Irgendwann sind die dann aber totgekocht, erzählt Höhne und lacht. Das Kochen vor Publikum sei enorm stressig, immer wieder fliege die Kamera direkt über die Arbeitsfläche der Kandidaten, damit schaue der Zuschauer zu Hause den Hobbyköchen wortwörtlich auf die Finger.

„Heute kochen wir einfach mal nur für uns selbst“ , sagt Höhne. Unter anderem Spargelsalat mit Erdbeeren, Dinkelbrötchen und Rosmarin-Drillinge. Die Liebe zum Essen hat ihre Leidenschaft fürs Kochen erst entflammt. Ihr Leibgericht ist Sushi, Grötz mag es traditioneller: „Leberkäse mit Spinat, Ei und Salzkartoffeln.“