Nach ihrer Anerkennung werden viele Flüchtlinge erst einmal Hartz IV beziehen. Das ist aber kein Grund zur Resignation. Institutionen wie das Stuttgarter Jobcenter gehen professionell mit der neuen Herausforderung um, findet StZ-Redakteur Mathias Bury.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Seit Monaten wird darüber diskutiert, wie die hier ankommenden Flüchtlinge schnell in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Viel ist dafür schon getan worden, nach wie vor ist die Bereitschaft in der Bürgerschaft, in Verwaltungen und auch in der Wirtschaft groß, einen Beitrag zum Gelingen dieses nicht einfachen Prozesses zu leisten.

 

Seit längerem aber warnen Fachleute immer wieder davor, sich bei dieser Aufgabe falschen Erwartungen hinzugeben. Es kommen eben nicht nur syrische Ärzte oder Ingenieure nach Deutschland, unter den Flüchtlingen sind nicht wenige, die nur eingeschränkt die Voraussetzungen mitbringen, dass sie auf dem hiesigen Arbeitsmarkt kurzfristig Fuß fassen können.

Nur wenige finden sofort einen Arbeitsplatz

So war unlängst bei einer Veranstaltung von Wirtschaftskammern und der Arbeitsagentur in einer bayerischen Kommune davon die Rede, dass etwa zehn Prozent der Asylsuchenden vom Arbeitsmarkt schnell aufgenommen würden. Alle anderen benötigen eine gezielte Förderung, die mit intensiven Sprachkursen beginnt. Folgerichtig drängt sich mehr und mehr die Erkenntnis ins öffentliche Bewusstsein, dass viele anerkannte Flüchtlinge erst einmal Hartz IV beziehen werden.

Ein Grund zur Resignation ist das nicht, so anspruchsvoll die Aufgabe und so beträchtlich die Aufwendungen sein mögen. Nicht nur, weil unter den Ankommenden viele junge Leute sind, die eine Zukunft suchen. Das Jobcenter der Stadt Stuttgart zeigt beispielhaft, wie viele Institutionen im Hilfesysteme mit der neuen Herausforderung umgehen: sie stellen sich professionell darauf ein. Wichtig ist, dass die Motivation aller Beteiligten hoch gehalten wird.