Am neuen Berliner Airport gilt die Entrauchung im Brandfall als eines der Hauptprobleme, die vor einer Eröffnung zu lösen sind. Nun wurde der Verantwortliche für die Anlage entlassen.

Am neuen Berliner Airport gilt die Entrauchung im Brandfall als eines der Hauptprobleme, die vor einer Eröffnung zu lösen sind. Nun wurde der Verantwortliche für die Anlage entlassen.

 

Berlin - Anstatt mit einem Eröffnungstermin macht der Berliner Hauptstadtflughafen erneut mit Personalquerelen von sich reden. Die Flughafengesellschaft hat den Planer der berüchtigten Entrauchungsanlage entlassen. Ein Sprecher erklärte, die Zusammenarbeit sei „aufgrund schwerer Mängel“ beendet worden. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung (Samstag) darüber berichtet. Der Zeitung zufolge erhielten der Ingenieur und seine Mitarbeiter Baustellenverbot.

Die technischen Probleme mit der Entrauchungsanlage - die vom neuen Technik-Leiter Jochen Großmann „Monster“ genannt wird - gelten als ein Haupthindernis für die Fertigstellung des neuen Flughafens. Ein Starttermin ist noch immer nicht in Sicht.

Großmann hatte im Zusammenhang mit der Brandschutzanlage zuvor von einem „Planungsfehler“ gesprochen. Er will die komplexe Anlage zerlegen, um sie beherrschbar zu machen. Der geschasste und kritisierte Planer wehrte sich. Eine Verkleinerung der Anlage habe er schon vor mehr als einem Jahr vorgeschlagen, sagte er dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Seine Ideen seien damals aber abgetan worden. Die „Bild“-Zeitung zitierte ihn mit den Worten: „Es gibt bisher gar keine Messung, die beweist, dass die Anlage nicht funktioniert. Sie ist schlicht immer noch nicht fertiggestellt.“

Das Ringen um das Nachtflugverbot geht weiter

Flughafenchef Hartmut Mehdorn bekräftigte indes, in einigen Monaten einen Eröffnungstermin für den Airport nennen zu wollen: „Zum Jahresende können wir ziemlich präzise sagen, wann der BER eröffnet wird“, sagte er dem Business-Magazin „Berlinboxx“ (Montag). Der nächste Termin müsse sitzen. Die Eröffnung wurde bereits mehrfach verschoben. Brandenburgs Flughafenkoordinator Rainer Bretschneider wurde mit Blick auf einen möglichen Starttermin in dem Magazin mit den Worten zitiert: „Nur die Fachleute auf der Baustelle können entscheiden, wann es soweit ist.“ Dies sei keine politische Entscheidung.

Unterdessen meldete sich im Ringen um das Nachtflugverbot an dem künftigen Airport erneut der Bund zu Wort. Die Luft- und Raumfahrtkoordinatorin der Bundesregierung, Brigitte Zypries (SPD), sprach sich gegen eine strikte Nachtruhe von 22.00 bis 6.00 Uhr aus. „Eine entsprechende Regel griffe zu weit“, sagte sie dem Berliner „Tagesspiegel am Sonntag“. Am BER würden Flugzeuge über Gebieten starten und landen können, die „sicher nicht so dicht besiedelt sind wie zum Beispiel rund um den Flughafen Frankfurt“.

Derzeit ist am Flughafen ein Start- und Landeverbot zwischen 0.00 und 5.00 Uhr geplant. Das Land Brandenburg dringt auf eine Ausweitung. Die beiden anderen Flughafen-Gesellschafter Bund und Berlin sind dagegen.

Als alternativen Lärmschutz schlug Zypries vor, zu Nachtzeiten nur noch moderne und relativ leise Maschinen starten und landen zu lassen. Bei der Technologie habe es „gewaltige Fortschritte“ gegeben, meinte die SPD-Politikerin.