Die Rudolf und Hermann Schmid KG zieht sich aus der Stiftung der beiden Unternehmer zurück. Mit ihrem Geld war einst das Haus Rohrer Höhe gebaut worden.

Rohr - Die Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung, die seinerzeit unter anderem die Errichtung des Hauses Rohrer Höhe finanziert hat, wird künftig vollständig von der Stadt verwaltet. Das hat der Gemeinderat vor Kurzem beschlossen. Bislang war an der Verwaltung des Vermögens noch die Firma der beiden Stifter beteiligt, die sich nun aber zurückziehen will.

 

Das Haus Rohrer Höhe war 1998 gebaut worden. Dabei handelt es sich um eine Einrichtung für betreutes Wohnen. Die 72 Wohnungen, die allesamt rollstuhlgerecht angelegt sind, werden vor allem von älteren Menschen aus Vaihingen und Rohr nachgefragt. Im Alltag versorgen sich die Menschen meist selbst.

Wenn ihnen aber bestimmte Dinge beginnen schwerzufallen, wird ihnen beim Staubsaugen oder beim Reparieren von Kleinigkeiten geholfen. Letztlich springt auch eine Tagespflege ein, falls das nötig werden sollte.

Neben Seniorenheimen wurde auch eine Kita finanziert

Das Besondere daran: das Haus gehört zwar zur städtischen Einrichtung Leben & Wohnen, doch wurde es mit privatem Geld gebaut. Die beiden Unternehmer, die 1992 und 1994 starben, vermachten ihr Vermögen der Stadt unter der Bedingung, es für Alten- und Pflegeheime zu benutzen.

Im selben Jahr, in dem mit dem Stiftungskapital in Rohr gebaut wurde, wurde auch die Kita Pfennigäcker in Heumaden finanziert. Es folgten zwei Generationenhäuser in Stuttgart-West und in Heslach und schließlich die Schlossscheuer in Stammheim, eine Begegnungsstätte für ältere Menschen.

Dementsprechend umfangreich war auch das Vermögen, das die beiden Brüder für die Stiftung hinterlassen haben. Unter anderem handelt es sich dabei um 15 Immobilien mit 164 Wohnungen und 17 Büros. Unterm Strich, also auch abzüglich der normalen Instandhaltungskosten, warfen diese im vergangenen Jahr rund 750 000 Euro ab. Verwaltet wurden die Immobilien von der Firma Rudolf und Hermann Schmid KG.

Das soll sich nun ändern, denn der Verwalter geht in den Ruhestand. Die Stadt will deshalb eigens einen Mitarbeiter einstellen, der sich um die Verwaltung kümmert, was rund 80 000 Euro im Jahr kosten soll. Bezahlt wird das künftig aus den Mitteln der Stiftung.

Auch wenn die Satzung es grundsätzlich erlaubt, dass das Kapital vollständig aufgebraucht wird, will die Stadt darauf aber verzichten. Stattdessen soll das Stiftungsvermögen dauerhaft erhalten bleiben und die jährlichen Erträge sollen dazu verwendet werden, die Einrichtungen in einem guten Zustand zu halten.