Die Stuttgarter Verwaltung hat ihren Entwurf für den Doppelhaushalt 2018/19 vorgelegt. Darunter sind rund ein Dutzend Vorhaben in Birkach, Plieningen, Degerloch und Sillenbuch. Welche haben Chancen?

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Filder - Die Vorschlagsliste der Verwaltung für den Doppelhaushalt 2018/19 steht. Zwei Dutzend der Projekte, die auf der sogenannten roten Liste stehen, sind aus Birkach, Plieningen, Degerloch und Sillenbuch. Etwa die Hälfte hat es auf die grüne Liste geschafft. Letztere ist die Grundlage für die weiteren Beratungen. Die Stadträte stellen ihrerseits Anträge für Projekte, die entweder nicht auf die grüne Liste gelangt sind oder auf keiner der Listen auftauchen.

 

Stuttgart-Degerloch

Insgesamt elf Projekte wären für Degerlocher. Davon sind allerdings nur vier auf die grüne Liste gekommen: die Sanierung der Trockenmauern an der Neuen Weinsteige, ein Tennenplatz für den SV Hoffeld, ein Action-Platz bei der neuen Sporthalle auf der Waldau und die Einrichtung einer Integrierten Verkehrsleitzentrale.

Nicht dabei sind zum Beispiel die Planung einer dritten Halle für die Eiswelt auf der Waldau, ein Entwicklungskonzept für die Waldau, ein Dach für die Gegentribüne im Gazi-Stadion oder die Renaturierung des Ramsbachs.

Stuttgart-Birkach

Im Vergleich zu den Degerlocher Posten sind die Projekte, die für Birkach sowohl auf die rote als auch die grüne Liste gewandert sind, sehr überschaubar. Es sind gerade einmal zwei. Die Feierhalle auf dem Birkacher Friedhof ist eines der Projekte. Hier schlägt die Verwaltung die „Verbesserung des Wetterschutzes am Unterstehdach“ vor, heißt es in der Liste. Veranschlagt sind 60 000 Euro. Die zugige Feierhalle ist vielen Birkachern ein Dorn im Auge. Beim Bürgerhaushalt ist der Unterstand auf Platz 94 landet. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass die Birkacher diejenigen waren, die sich dieses Jahr am eifrigsten am Bürgerhaushalt beteiligt haben.

Das zweite Projekt hat mit dem Gemeindepsychiatrischen Zentrum in Birkach zu tun. Die Einrichtung hat einen Mehraufwand für die Miete vom Jahr 2018 an. Zur Debatte stehen insgesamt 30 000 Euro für die nächsten fünf Jahre.

Stuttgart-Plieningen

Aus Plieningen standen vier Projekte auf der Ursprungsliste der Verwaltung. Nur der Pumptrack im Wolfer hat es nicht auf die grüne Liste geschafft.

Anderes gilt für die Kindertagesstätte an der Körschstraße. Das marode Gebäude für zwei Gruppen soll abgerissen und durch einem Neubau für vier Gruppen ersetzt werden. Nötig wären hierfür Planungsmittel in Höhe von 240 000 Euro. Die Hohenheimer Küken brauchen eine neue Unterkunft, die umgebaut und um eine Gruppe erweitert werden soll. Erwartete Kosten für 2018: 630 000 Euro.

Viel wichtiger dürfte den Plieningern aber ein anderes Projekt sein, das auf der grünen Liste steht: die gewünschte Verlängerung der Buslinie 65 zum Flughafen. Bei dem Uraltthema tut sich nach vielen Jahren der Forderungen etwas. Spätestens nachdem der Bürgerhaushalt die Linienverlängerung auf Platz drei aller Stuttgarter Vorschläge katapultiert hat, fällt es den Verantwortlichen schwer, diesen Wunsch weiterhin abzuschlagen. Hinter verschlossenen Türen wird seit geraumer Zeit an einem Konzept gearbeitet.

Stuttgart-Sillenbuch

Nicht nur die Plieninger quengeln schon seit Jahren wegen einer zum Flughafen hin verlängerten Buslinie 65. Auch die Sillenbucher Bezirksbeiräte haben diese Forderung in etlichen Anträgen formuliert.

Ebenfalls als Uraltprojekt geht das für Sillenbuch gewünschte Bürger- und Veranstaltungszentrum durch. Nur, dass dieses nicht auf einer Erfolgswelle reitet wie die Buslinie 65. Weder auf der grünen Liste steht es, noch wird es von einer der Fraktionen aus dem Gemeinderat beantragt. Es ist eines von sechs Projekten aus Sillenbuch, die es nicht auf die grüne Liste geschafft haben. Darunter auch die Sanierung des Spielfelds mit Laufbahn an der Birken-Realschule, die Frischekur für den Anna-Haag-Platz oder der Abbruch und Neubau der Turn- und Versammlungshalle Heumaden. Letztere muss warten, bis die Sporthalle in Riedenberg an der Kemnater Straße fertig ist.

Wenig überraschend ist, dass das Geschwister-Scholl-Gymnasium auf der grünen Liste steht. Die Planungsmittel werden auf drei Millionen Euro taxiert. Wobei offen bleibt, ob für einen Neubau oder eine Sanierung. Dies ist bekanntlich von einem anderen Projekt abhängig: der geplanten Trasse für die Filderauffahrt, die einem Schulneubau in die Quere kommen könnte. Klarheit soll es Ende des Jahres geben. Die Schulgemeinde und viele Bürger favorisieren einen Neubau, dieser Wunsch hat Platz zwei im Bürgerhaushalt erreicht.