Das Hautkrebs-Risiko sollte nicht unterschätzt werden: Die Zahl der Patienten mit einem Tumor steigt. Einer der wichtigsten Faktoren ist die ultraviolette Strahlung. Wer einige einfache Regeln beachtet, kann dennoch unbesorgt die Sonne genießen.

Stuttgart - In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Hautkrebsbehandlungen zugenommen, immer mehr Patienten werden operiert. Dies hat, wie berichtet, das Statistische Bundesamt bekannt gegeben, auch die Barmer GEK hatte kürzlich steigende Hautkrebsbehandlungen gemeldet. Diese Zunahme führen Experten auf verschiedene Faktoren zurück: Einerseits werden die Menschen älter und damit steigt das Risiko für Krebserkrankungen. Andrerseits wird die Früherkennung immer besser, so dass Hautkrebs früher erkannt werden kann. Die größte Gefahr für die Zellen der Haut ist allerdings immer noch die Sonne, genauer gesagt die ultravioletten Strahlen. Daher gilt: wer sich nicht in der Sonne aalt, senkt das Krebsrisiko.

 

Allerdings möchten viele Menschen nicht auf die wärmenden Strahlen verzichten, weder beim sonntäglichen Spaziergang noch beim Ausruhen auf der Terrasse und schon gar nicht im Urlaub an der See oder in den Bergen. Das muss man auch nicht, wenn man einige einfache Regeln befolgt, wie sie etwa die Deutsche Krebshilfe empfiehlt. Zunächst gilt es, jegliche Rötung der Haut zu vermeiden. Hüte, T-Shirts und leichte Kleidung schützen vor den schädlichen Strahlen, Kleidung gibt es auch mit einem schützenden Lichtschutzfaktor. Gegen die Sonnenabstinenz hilft auch die richtige Sonnencreme. In diesen Mitteln sind verschiedene chemische Lichtschutzfilter zusammengemixt: Die sogenannten Mikropigmente Zinkoxid und Titandioxid absorbieren, streuen, unterbrechen oder reflektieren die schädlichen ultravioletten Strahlen der Sonne – bevor sie in die Haut eindringen. Außerdem enthalten moderne Sonnenschutzmittel sogenannte sekundäre Lichtschutzstoffe (Antioxidantien). Diese Substanzen, dazu zählt beispielsweise Vitamin E, unterbrechen die schädliche fotochemische Reaktionskette im Körper, wenn die UV-Strahlen bereits nach innen dringen. Je mehr dieser Lichtschutzfilter in einem Produkt enthalten sind, desto höher ist der Lichtschutzfaktor (LSF). Dieser ist auf allen Produktverpackungen angegeben. Er signalisiert, wie lange man ohne Reue in der Sonne bleiben kann: Wenn man ohne Creme zehn Minuten lang Sonnenbaden kann, erhöht eine Sonnenlotion mit dem LSF 10 diese Zeit um das Zehnfache, also auf 100 Minuten.

Auch UV-A-Strahlen sind gefährlich

Diese Maßnahmen schützen die Haut vor den für sie gefährlichen UV-Strahlen, die vor allem durch die dünner werdende Ozonschicht zur Erde vordringen. Diese Strahlen wandern unterschiedlich tief in die Haut: Kurzwellige UV-B-Strahlen zerstören die oberen Hautschichten. Wer zu lange diesen Strahlen ohne Schutz ausgesetzt ist, wird durch die Rötung der Haut, den Sonnenbrand, gewarnt – und sollte sich schleunigst in den Schatten begeben. Die Ultraviolettstrahlung verändert das Reparatursystem des Erbguts. In den betroffenen Hautzellen kann es dann häufiger zu einem unkontrollierten Wachstum, also einem Tumor, kommen. Neuere Studien haben zudem ergeben, dass auch die UV-A-Strahlen gefährlich sind, weil diese Strahlen noch tiefer in die Haut eindringen. Die längerwelligen UV-A-Strahlen schließlich dringen sogar noch viel tiefer in die Haut ein. Sie erreichen die Unterhaut und zerstören dort das Elastin und Kollagen der elastischen Fasern: Das Bindegewebe, das der Haut ihre Form, Spannkraft und Elastizität verleiht, wird geschwächt. Die Haut altert schneller, erschlafft und wird faltig. Zudem verstärkt UV-A-Licht die schädlichen Effekte der UV-B-Strahlen – und erhöht damit ebenfalls das Risiko für Hautkrebs. Daher sollten vor allem kleine Kinder mit ihrer noch recht dünnen und empfindlichen Haut vor UV-Strahlen geschützt werden. Beim Kauf der Sonnenmilch sollte man daher darauf achten, dass sie Schutz vor beiden Anteilen der schädlichen ultravioletten Strahlen bietet.

Auch der Einfluss von Medikamenten darf nicht unterschätzt werden. Antibiotika beispielsweise machen die Haut noch empfindlicher gegen Sonnenstrahlen. Daher gilt: In der Packungsbeilage von Medikamenten auf lichtsensibilisierende Nebenwirkungen achten. Auf Parfums und Deodorants sollte in der Sonne ganz verzichtet werden. Sie können durch die Lichteinwirkung zu bleibenden Pigmentflecken führen.