Ehemalige Mitarbeiter und Ex-Geschäftsführer des Waffenherstellers Heckler & Koch müssen sich wegen illegaler Waffenlieferungen nach Mexiko vor Gericht verantworten.

Stuttgart - Ehemalige Mitarbeiter und Ex-Geschäftsführer des Waffenherstellers Heckler & Koch müssen sich wegen illegaler Waffenlieferungen nach Mexiko vor Gericht verantworten. Das Landgericht Stuttgart hat die Anklage der Staatsanwaltschaft zugelassen. Die Hauptverhandlung werde aber wohl nicht mehr dieses Jahr beginnen, sagte eine Sprecherin des Gerichts am Mittwoch. Die zuständige Kammer hatte erst vor kurzem das Urteil gegen die Ex-Porsche-Vorstände Wendelin Wiedeking und Holger Härter gefällt.

 

Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, in den Jahren 2006 bis 2009 an 16 Lieferungen von G36-Sturmgewehren und Zubehörteilen nach Mexiko beteiligt gewesen zu sein. Die Anklage richtet sich gegen zwei ehemalige Geschäftsführer, zwei ehemalige Vertriebsleiter und eine Vertriebsmitarbeiterin. Gegen einen einst für die Firma in Mexiko tätigen Verkaufsrepräsentanten wurde das Verfahren mit Ausnahme einer Tat ebenfalls eröffnet. Die Waffen sollen mit ihrer Kenntnis in mexikanische Bundesstaaten geliefert worden sein, für die es keine Exportgenehmigungen gab. Sie hätten so gegen das Kriegswaffenkontroll- und Außenwirtschaftsgesetz verstoßen.

Gegen 13 weitere Beschuldigte waren die Ermittlungen eingestellt worden. Heckler & Koch hatte schon im Frühjahr alle Schuld an den Vorgängen von sich gewiesen. Der Waffenhersteller aus Oberndorf am Neckar hatte 2012 eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit der Untersuchung betraut und die Ergebnisse den Ermittlern zur Verfügung gestellt.