Plieningen punktet mit guten Wirtschaftsdaten und einer dörflichen Struktur – inklusive Landwirtschaft.

Plieningen - In Plieningen ist die Welt noch weitgehend in Ordnung – das legen jedenfalls die statistischen Werte nahe. Der Stadtbezirk ist beliebt, er hat mit 8,2 Prozent die zweithöchste Zuwachsrate in Stuttgart. Zudem schätzen die Plieninger laut Bürgerumfrage ihren Stadtbezirk.

 

Das könnte daran liegen, dass es sich in Plieningen sehr großzügig lebt. Denn in dem Stadtbezirk wohnen nur 3131 Einwohner auf einem Quadratkilometer besiedelter Fläche. So viel Raum hat sonst niemand in Stuttgart. Das spiegelt sich auch an der Wohnfläche pro Einwohner wider: Hier schneidet Plieningen mit 42,1 Quadratmeter ebenfalls überdurchschnittlich gut ab, im Asemwald leben die Menschen im Schnitt sogar auf 55,7 Quadratmetern. Allerdings gibt es auch Ecken, in denen Menschen mit weniger Platz auskommen müssen – zum Beispiel im Chausseefeld, wo viele Familien und Migranten leben. Dort stehen laut Statistik pro Einwohner nur 26,9 Quadratmeter zur Verfügung.

Hohe Kaltmiete

Das entspannte Leben freilich hat seinen Preis. In Plieningen liegt die Kaltmiete bei 8,90 Euro pro Quadratmeter – und damit an der oberen Grenze in der Stadt. Andererseits dürften viele Plieninger wirtschaftlich gut aufgestellt sein: Plieningen landet mit einer Arbeitslosenquote von 6 Prozent auf Platz fünf in der Gesamtstadt, das Nettojahreseinkommen ist mit 25 300 Euro guter Schnitt in der Stadt.

Dass Plieningen Dorf geblieben ist, zeigt sich daran, dass die Landwirtschaft noch immer eine große Rolle spielt: Mehr als die Hälfte der Flächen auf Plieninger Gemarkung werden von Bauern bewirtschaftet.

Problematisch ist in Plieningen hingegen der Versorgungsgrad bei der Kinderbetreuung: Selbst für Drei- bis Sechsjährige liegt er bei nur 81 Prozent, das beschert Plieningen stadtweit den letzten Platz. Allerdings ist der Bezirk auf einem guten Weg: sowohl Neubauten als auch die Erweiterung bestehender Kitas sind geplant.