„Waiblingen rockt“ ist das Motto am letzten Heimattage-Wochenende vor den Sommerferien gewesen. Zahlreiche Schüler- und Nachwuchsbands gestalteten das Vorprogramm für die Gruppe „Söhne Mannheims“.

Waiblingen - Wer hätte das gedacht? – Waiblingen rockt tatsächlich. Zum Beispiel dank der Rookies. Am Sonntagnachmittag sitzen die sechs Jungs und die Sängerin Rosa, alle Schüler der Friedensschule in Neustadt, im Ghibellinensaal des Waiblinger Bürgerzentrums und warten auf ihren Auftritt auf der großen Bühne am Rande der Brühlwiese. Um Davids Hals baumelt eine E-Gitarre. „Ich bin nur ein bisschen aufgeregt“, beteuert der Zwölfjährige, der vor drei Jahren angefangen hat, Gitarrenunterricht zu nehmen. Bereits seit dem vergangenen Schuljahr spielt er zudem in der Schulband mit, die der Gitarrenlehrer Markus Latus leitet: „Mit anderen gemeinsam spielen macht noch mehr Spaß“, sagt David, „vor allem vor Publikum.“

 

Ein selbst komponierter Song „Waiblingen rockt“

Zuhörer sind genügend da an diesem sonnigen Sonntagnachmittag. Auf der Bühne, auf der am Samstagabend die Sopranistin Melanie Diener gesungen hat – vor rund 700 Gästen, so die Veranstalter –, steht im Moment der Chor der Bittenfelder Schillerschule. Die Dritt- und Viertklässler präsentieren einen Song, den der Lehrer Rainer Breimaier eigens für diesen Auftritt bei den Heimattagen geschrieben hat. Sein Titel: „Waiblingen rockt“ – natürlich.

Etwa drei Monate hat der Grundschulchor den Song einstudiert, alles in allem habe der heutige Auftritt aber eine fast dreijährige Vorgeschichte, erzählt Breimaier, der sich wie andere Lehrer im Zuge des Projekts „Waiblingen rockt“ von der Popakademie Baden-Württemberg hat coachen lassen. An diesem Sonntag laufen sich die Schillerschüler quasi warm für einen weiteren Auftritt, verrät der Chorleiter außerdem: „Am Dienstag führen wir in der Gemeindehalle in Bittenfeld ein Musical auf. Wir hatten in letzter Zeit also doppelten Stress.“

Trotz Stress und Lampenfieber – Markus Latus freut sich, dass seine Rookies in ein paar Minuten auf die Bühne dürfen. „Unsere Generalprobe haben wir gerade erst beim Schulfest gehabt“, erzählt er, „solche Auftritte motivieren die Schüler natürlich schon. Die wollen spielen und sind schon ganz heiß drauf.“ Umso mehr, als die jungen Musiker bei der Auswahl der Musikstücke ein Wörtchen mitreden dürfen. „Wir schlagen Songs vor und Herr Latus sagt dann, ob das geht oder nicht“, erzählt Niels. Der 13-Jährige ist der Schlagzeuger der Rookies und begründet die Wahl seines Instruments so: „Ich wollte einfach auf irgendetwas draufhauen.“

Gegen 15.45 Uhr ist es soweit: die Rookies marschieren zum Backstage-Bereich der Bühne. Unterwegs instruiert Markus Latus die Bandmitglieder nochmal: „Ihr fangt an mit ,Seven Nation Army’, danach kommt ,Rolling in the deep’.“ Kurz vor dem Auftritt werden Kabel eingestöpselt, die 13-jährige Rosa braucht noch ein Mikrofon. „Was ist, wenn ich mein Solo verkacke?“, fragt Max und schaut etwas verzweifelt. „Du wirst geteert und gefedert“, sagt Markus Latus, lacht, und beruhigt den Zwölfjährigen: „Bisher hast du es noch nie verkackt.“ „Ich krieg’ das hin und spiel’ richtig gut und dann jubeln alle“, beschließt Max.

Tatsächlich läuft alles bestens, das Publikum klatscht begeistert mit. Die Rookies rocken – ein prima Auftakt für den späteren Auftritt der „Söhne Mannheims“.