Geoffroy Serey Dié demonstriert bei seinem ersten Heimspiel für den VfB Kampfgeist, kann seine Mitspieler gegen Dortmund aber nicht wachrütteln.

Stuttgart - Der Anpfiff stand noch bevor, als Serey Dié mit Nachdruck demonstrierte, wer sich beim VfB als neuer Chef auf dem Platz begreift. Von Mitspieler zu Mitspieler marschierte der Ivorer, klatschte als Motivator mit allen ab und ballte beide Fäuste. Ein anderer Wind sollte im VfB-Mittelfeld wehen, das machte Dié bei seinem ersten Einsatz in der Startelf also auch optisch klar.

 

Auch während des Spiels zeigte der Neuzugang vom FC Basel zumindest in Ansätzen, warum ihn der Manager Robin Dutt in der Winterpause verpflichtet hat. Anders als sein zögerlicher Nebenmann Carlos Gruezo, erstmals seit Anfang Dezember wieder im Team, war Dié im zentralen defensiven Mittelfeld präsent, versuchte mit vielen Anweisungen das Spiel zu ordnen und ging aggressiv in die Zweikämpfe.

Szenenapplaus des Publikums gab es gleich zweimal, als der 30-Jährige mit der Rückennummer 26 wuchtig die Bälle eroberte und versuchte, das Spiel schnell zu machen. Man kann in diesen düsteren Zeiten beim VfB also schon mit kleinen Erfolgen zum großen Hoffnungsträger werden. Was bleibt den wackeren Stuttgarter Fans in der Cannstatter Kurve auch anderes übrig, als im Angesicht des drohenden Abstiegs in die zweite Liga nach jedem Strohhalm zu greifen?

Allerdings war Dié dann auch bei den beiden Gegentoren in der ersten Hälfte hautnah dabei. Vor dem ersten Dortmunder Treffer durch Pierre-Eric Aubameyang griff der Afrikameister nicht resolut genug den Ball führenden Marco Reus an; beim zweiten kam er einen Schritt zu spät, als Ilkay Gündogan den Ball ins VfB-Tor schoss. Wütend trommelte der Kämpfer mit dem Irokesenschnitt auf den Rasen – und durfte sich zumindest ein klein wenig trösten: Er war nicht der einzige Stuttgarter, der an diesem Abend nur die Hacken der Dortmunder sah.