Der Filialleiter möchte die Verkaufsfläche erweitern. Den Rat bewegen ganz andere Probleme.

Heimsheim - Die Lidl-Geschäftsleitung möchte gern die Verkaufsfläche der Filiale an der Mönsheimer Straße erweitern. Der Rat gab seine mehrheitliche Zustimmung. Allerdings keimte erneut Ärger auf hinsichtlich der nicht ausreichend gepflegten Grünanlagen auf dem Gelände. Dafür ist allerdings nicht das Unternehmen zuständig, sondern der Eigentümer.

 

Ein Anbau ist für das Vorhaben nicht erforderlich. Alle Veränderungen finden nur innerhalb des Gebäudes statt, erklärte Nias Soltanzadeh, eine Sprecherin des Unternehmens. Von außen bleibt alles beim Alten. Die Vergrößerung der Verkaufsfläche um circa 170 auf 1010 Quadratmeter soll durch die Verschiebung der Trennwand zwischen dem jetzigen Verkaufsraum und dem Lager erreicht werden. Das Lager wird demnach verkleinert.

Obwohl der Außenbereich nicht betroffen ist, musste der Gemeinderat darüber befinden, da die im Bebauungsplan vorgegebene maximale Verkaufsfläche mit den 1010 Quadratmetern deutlich überschritten wäre. Der Rat gab seine Zustimmung zur Änderung des Plans – allerdings bei einer Gegenstimme von Gaby Wulff (Bürger für Heimsheim) und einer Enthaltung von Martin Häcker (BfH).

Häcker befürchtet, dass mit der Lagerverkleinerung zugleich mehr Anlieferungsverkehr einhergehen könnte, um die geringere Lagerfläche auszugleichen. Nias Soltanzadeh widersprach dem aber: „Wir verlagern die Produkte nur vom Lager in den Verkaufsraum. Der Platz bleibt der gleiche, es macht keinen Unterschied, wo die Sachen stehen.“ Die Argumentation von Gaby Wulff richtete sich nicht gegen die Pläne von Lidl, sondern bezog sich auf die Außenanlagen. „Lidl hat immer noch nicht den Grünordnungsplan umgesetzt“, beklagte Wulff. Das sei aber Pflicht. „Ich kann die Entscheidung nur mittragen, wenn wir gleichzeitig die Zusage bekommen, dass das auch gemacht wird.“ Eine Dachbegrünung wäre ebenfalls wünschenswert, wenn auch nicht Vorschrift. Der Bürgermeister Jürgen Troll wies jedoch darauf hin, dass Lidl hier nur Pächter sei und mit der Gestaltung und Pflege der Grünanlagen gar nichts zu tun habe. „Das ist alles eine Frage des Eigentümers.“ Die Begrünung des Geländes trotzdem zur Auflage für die Genehmigung zu machen, wie Wulff es vorschlug, hielt er für nicht umsetzbar, da Lidl in dieser Sache keinen Einfluss nehmen könne. Die ungepflegten Außenanlagen vor der Filiale sind den Politikern und der Verwaltung seit längerer Zeit ein Dorn im Auge. Eigentlich wäre das Landratsamt dafür zuständig, die Umsetzung des Grünordnungsplans zu kontrollieren.

„Wir haken auch immer wieder nach, aber es passiert nichts“, beklagte Jürgen Troll. „Wir haben deshalb schon überlegt, ob wir anbieten, dass wir die Gestaltung selbst übernehmen und die Rechnung dann an den Eigentümer weitergeben.“