Herber Dämpfer im Kampf um den Aufstieg: Die Stuttgarter Kickers verlieren in der dritten Fußball-Liga vor 8000 Fans auf der Waldau gegen Dynamo Dresden mit 3:4 (1:2).

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Es ist ein packendes, spannendes, mitreißendes Fußball-Drittligaspiel vor 8000 Besuchern im Gazi-Stadion auf der Waldau gewesen: Doch letztlich sind die Stuttgarter Kickers bei ihrer 3:4-(1:2)-Niederlage gegen Dynamo Dresden in der Nachspielzeit k. o. gegangen. Da traf der baumlange Dresdner Kapitän Marco Hartmann mit dem Kopf aus sieben Metern zum 4:3-Endstand – und die Kickers standen trotz tollem Kampf am Ende mit leeren Händen da. „Der Fußball hat schon die verrücktesten Geschichten geschrieben. Es wird erst am Ende abgerechnet“, sagte der Kickers-Trainer Horst Steffen zwar trotz der bitteren Niederlage. Doch sein Team besitzt drei Spieltage vor Saisonschluss jetzt nur noch geringe Aufstiegschancen.

 

Gegen Dresden bewiesen die Stuttgarter wieder einmal ihre tolle Moral. Nach einer komplett überflüssigen Roten Karte für Fabian Baumgärtel (65.), der den Schiedsrichter Tobias Stieler beleidigte („So eine Aktion kann ich nicht tolerieren“, sagte Steffen) und einem 1:3-Rückstand kämpften sich die Kickers mit nur zehn Feldspielern wieder heran: Zunächst gelang dem zur Halbzeit eingewechselten Randy Edwini-Bonsu der Treffer zum 2:3 (73.), dann war der Innenverteidiger Marc Stein im Strafraum der Sachsen mit dem Kopf zur Stelle – 3:3 (83.). Ein Happyend sollte es für die Kickers, für die Daniel Engelbrecht in der ersten Hälfte per Drehschuss nach den Führungstoren der Gäste von Niklas Kreuzer (14.) und Marvin Stefaniak (28. ) zum zwischenzeitlichen 1:1 getroffen hatte (24.), diesmal allerdings nicht geben. Denn Marco Hartmann stand bei seinem 4:3-Siegtreffer dicht vor dem Kickers-Tor ganz frei.

„Wenn man so verteidigt wie wir heute, dann gewinnt man in der dritten Liga überhaupt kein Spiel“, sagte der Defensivmann Hendrik Starostzik – und der Kickers-Kapitän Enzo Marchese ergänzte: „Wir haben Dresden zum Toreschießen eingeladen.“ Der junge Torhüter Mark Redl, der den zuletzt formschwachen Korbinian Müller im Kickers-Kasten ablöste, musste also gleich vier Tore hinnehmen. „Viel Glück hat der Mark nicht gehabt“, sagte der Trainer Steffen, „aber die Gegentore lagen nicht an ihm.“

Am nächsten Samstag (14 Uhr) müssen die Kickers als aktueller Tabellenvierter nun beim Fünften Preußen Münster antreten – und sollten dabei mit einem Auge auch nach hinten schauen. Schließlich sind die ersten Vier der dritten Liga in der nächsten Saison für den DFB-Pokal qualifiziert. Und nach den Erlebnissen gegen Borussia Dortmund in dieser Runde wären die Stuttgarter auch beim nächsten Mal gerne im nationalen Cupwettbewerb mit dabei.